Mehr als 50 landwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Organisationen haben sich gegen die Patentierung von Pflanzen und Tieren ausgesprochen, die „ausschließlich“ aus biologischen Prozessen in Europa stammen.
Die europäische Agrargemeinschaft werde niemals ein System gutheißen, dessen vorwiegendes Ziel darin bestehe, dass sich die Patentinhaber bereicherten, heißt es in einem gemeinsam unterzeichneten Aufruf an die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes (EPA), das seinen Sitz in München hat. Benötigt würden stattdessen Zuchtprogramme, die offen zugängliche Innovationen sowie die Entwicklung besserer Pflanzen mit einem „höheren Wert für Landwirte und Umwelt“ gewährleisteten.
Zu den Mitunterzeichnern gehören die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sowie der Bund Naturschutz in Bayern (BN).
Auch das Europäische Parlament hatte vor kurzem in einer Entschließung einen Stopp derartiger Patente gefordert. Derweil wandte sich der Generalsekretär von COPA und COGECA, Pekka Pesonen, gegen „jegliche Patentierung pflanzlicher und tierischer Gene sowie genetischer Merkmale, die in der Natur vorkommen oder durch Mutagenese gewonnen werden“. Patente auf Produkte, Merkmale oder Gene, die durch gentechnische Zuchttechniken entstünden, sollten nur bei solchen Produkten angewendet werden, die Desoxyribonukleinsäure (DNA) beinhalteten, die nicht in der Natur vorkomme und nicht durch konventionelle Zuchttechniken oder Mutagenesetechniken gewonnen werden könne.