Ein internationales Forscherteam unter der Leitung des französischen Agrarforschungsinstituts (INRA) und des Kommissariats für Kernenergie und alternative Energien (CEA) hat jetzt erstmals das Erbsengenom entschlüsselt. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Nature Genetics veröffentlicht.
Wie das INRA mitteilte, mussten zur Rekonstruktion der Sequenz des Erbsengenoms mehrere Milliarden kurze DNA-Sequenzen zugeordnet werden. Die Sequenzierung von Erbsen sei langwierig gewesen, da es sich um ein sehr großes und komplexes Genom handle, das über viele kleine Sequenzen verfüge, die sich wiederholten. Das Erbsengenom sei beispielsweise 1,4 Mal größer als das menschliche Genom.
Die Kenntnis des Erbsengenoms in seiner Gesamtheit ermöglicht laut INRA nun ein besseres Verständnis der molekularen Grundlagen der Erbsen. Das werde die Auswahl agronomischer Merkmale vor dem Hintergrund des Klimawandels und der hohen Nachfrage nach pflanzlichem Eiweiß erleichtern.
INRA-Wissenschaftlerin Judith Burstin erwartet infolge der gelungenen Sequenzierung mächtigen Aufwind für die Forschung, was bei den Hülsenfrüchten zur Entwicklung einer größeren Sortenvielfalt beitragen werde. Derzeit gebe es große Fortschritte bei der Entwicklung frostsicherer Wintersorten, so dass die Verbreitung dieser etwas vergessenen Kulturpflanze in Europa gefördert werden könne.
Das Team um Burstin arbeitet zudem an einem weiteren Vorhaben, dem sogenannten PEAMUST-Projekt, das bis Ende 2020 abgeschlossen sein soll und darauf abzielt, die Ertragsregelmäßigkeit und Widerstandsfähigkeit von Erbsen gegen Wasser und Schädlingsbefall zu verbessern.