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Gummiknollen

Erreger der SBR-Krankheit befällt auch Zwiebeln

Nach Zuckerrübe und Kartoffel nun auch die Zwiebel: Forscher weisen erstmals den bakteriellen SBR-Erreger in dem Gemüse nach. Als Überträgerinsekt steht die Schilf-Glasflügelzikade unter Verdacht.

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirtschaftliche Betriebe, die in Deutschland Zuckerrüben oder Kartoffeln anbauen, sind besorgt, denn es gilt inzwischen als gesichert, dass die Schilf-Glasflügelzikade nicht nur die Erreger der SBR-Krankheit auf Zuckerrüben überträgt, sondern auch Kartoffeln infiziert. In beiden Kulturen führt die Bakterien-Infektion zu Qualitätseinbußen und Ertragsverlusten.

Doch damit nicht genug, nun wurde das Proteobakterium mit dem Namen Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus auch in Gemüsezwiebeln in Hessen gefunden. Der Erstnachweis gelang Forschenden des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Dossenheim in Kooperation mit dem Pflanzenschutzdienst in Hessen.

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Augen offen halten

„Unser Fund des Bakteriums in Zwiebelproben eines Anbauers in Hessen zeigt, dass wir die Schilf-Glasflügelzikade als mögliche Überträgerin im Blick behalten müssen, vor allem dort, wo Zuckerrüben und Kartoffeln in der Fruchtfolge stehen“, sagt Eva Therhaag vom Julius Kühn-Institut. „Derzeit können wir noch nicht abschätzen, ob die Krankheitssymptome, die wir an Zwiebeln beobachten, tatsächlich auf das nachgewiesene Bakterium zurückzuführen sind“, ergänzt die JKI-Forscherin.

Interaktionen zwischen Bakterien, Überträgerinsekt und Pflanze aufklären

Angesichts der bisherigen Krankheitsverläufe an Zuckerrübe und Kartoffeln, sind die Sorgen der Landwirtschaft jedoch mehr als berechtigt. „Die Forschung darf nicht nachlassen bei der Aufklärung der komplexen Beziehungen zwischen den Bakterien, die die Krankheit verursachen, den Insekten, die sie übertragen und den Pflanzen, die potenziell von Überträgerinsekten besucht und mit den Bakterien infiziert werden“, sagt Prof. Dr. Jürgen Gross vom JKI.

Der Leiter des Fachinstituts für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau hat jahrzehntelange Erfahrung, wenn es darum geht zu verstehen, wie Pflanze, Insekt und Schadorganismus mittels Infochemikalien, also flüchtigen Substanzen, kommunizieren. Im Obst- und Weinbau werden bereits bestimmte Infochemikalien dazu eingesetzt, Insekten gezielt zu vergrämen, ihre Vermehrung zu stören oder sie sogar abzutöten. Solche Ansätze wären auch zur Bekämpfung der Zikade denkbar.

Um diese Ansätze auszuloten, wird das JKI in den nächsten Jahren als Kooperationspartner im Rahmen des Programms für Europäische Innovationspartnerschaft (EIP) der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz mitwirken.

Hintergrundinformation

Die Infektion von Zuckerrüben mit Bakterien und/oder Phytoplasmen (zellwandlose Bakterien), bekannt als „Syndrom Basses Richesses“, sorgt für erheblich niedrigere Zuckergehalte im Erntegut. Vor zwei Jahren wurde die Krankheit erstmalig auch an Kartoffeln beobachtet. Es gibt Hinweise, dass nicht alle Kartoffelsorten gleich stark betroffen sind.

Die bakterielle Kartoffelknollenwelke ist ein noch wenig bekanntes Krankheitsbild. Ihre Symptome können leicht mit denen anderer Kartoffelkrankheiten verwechselt werden. Befallene Kartoffeln weisen weniger Stärke und mehr Saccharose auf, außerdem können sogenannte Gummiknollen entstehen.

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