In Dänemark könnte die erste kommerzielle Anlage zur Gewinnung von Futtereiweiß aus Gras schon im kommenden Jahr in den Regelbetrieb gehen.
Wie der Betreiber BioRefine Denmark A/S mitteilte, ist die Raffinerie in Nybro bei Varde fertiggestellt und wird nun im praktischen Betrieb getestet. Laut Vorstandschef Vagn Hundebøll soll dabei in den nächsten Monaten vor allem geklärt werden, welche täglichen Mengen an Grünmasse für den Vollbetrieb benötigt werden. Zudem wolle man die logistischen Abläufe mit den Lieferanten optimieren.
In diesem Jahr plant BioRefine Denmark die Produktion von rund 1.500 t Gräserprotein, das insbesondere in der Fütterung von Schweinen und Geflügel eingesetzt werden soll. Erste Fütterungsversuche bei Schweinen hatten bis zu einem Rationsanteil von fast 15 % keine Leistungsunterschiede zu herkömmlichen Futtermischungen ergeben. Im kommenden Jahr will das Unternehmen, das der DLG-Group, Danish Agro und dem Saatgutunternehmen DLF gehört, im Regelbetrieb bereits bis zu 7.000 t Eiweiß herstellen.
Hundebøll stellte mit Blick auf die Anlage fest, dass die Frage, wie die Landwirtschaft klimaeffizienter gemacht werden könne, noch nie so relevant gewesen sei wie heute. Die Gewinnung von Futterprotein aus Gras und Luzerne liefert für ihn darauf gleich mehrere Antworten: So sinke mit steigender Eiweißproduktion im Inland der Bedarf für Importfuttermittel wie Soja. Zudem werde durch den Anbau mehrjähriger Gräsermischungen mehr Kohlenstoff im Boden fixiert und die Stickstoffauswaschung im Vergleich einjährigen Kulturen reduziert.
Der Vorstandschef hofft deshalb auch auf eine Vorbildwirkung des innovativen Verfahrens. Die Technologie könne auch in anderen Ländern zur Senkung der Klimagasemissionen eingesetzt werden und sei eine Lösung, die international Schule machen sollte, so Hundebøll.