Die Schattenseiten der seit Wochen strahlenden Sonne werden immer offensichtlicher. Die mit dem schönen Wetter verbundene Trockenheit wirkt sich zunehmend auf die Natur aus. Denn die Klimatische Wasserbilanz erreicht ein neues Rekorddefizit.
Nach den Erkenntnissen des Niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) sind die Bodenspeicher momentan zwar noch ausreichend gefüllt. Doch im Februar und im März gab es viel zu wenig Niederschlag.
Laut den Auswertungen des Niedersächsisches Kompetenzzentrums Klimawandel (NIKO), das eng mit dem LBEG zusammenarbeitet, war das niedersächsische Wasserdefizit im März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nie so groß. Die sogenannte Klimatische Wasserbilanz betrug -39 mm. Das entspricht einer Fehlmenge von 39 Litern pro Quadratmeter. Die klimatische Wasserbilanz von Dezember 2024 bis Februar 2025 zeigt die geringsten Werte seit 2017.
Zudem ist vorerst keine Besserung in Sicht. Nach Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) muss bis einschließlich Mitte April mit einer starken Tendenz für trockenere Böden in fast ganz Deutschland gerechnet werden.
Die Auswertungen des LBEG zeigen, dass das direkte Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung hat, die vor allem von hohen Niederschlägen in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar gespeist wird. Nachdem sich diese bis zum Jahresanfang auf einem leicht überdurchschnittlichen Niveau bewegt haben, machen sich die sehr trockenen Monate Februar und März bereits jetzt in einigen Regionen Niedersachsens auch beim Grundwasserdargebot bemerkbar.
Zwar hat das noch keine unmittelbare Auswirkung auf die Trinkwasserversorgung. Aber die Situation kann sich durch steigende Entnahmen zum Beispiel für die Gartenbewässerung und für die Landwirtschaft verschärfen, so dass bereits jetzt Kommunen an Regelungen zur Wasserentnahme arbeiten.