BDL: Verantwortung gegenüber der Natur bewusst
„Der Schutz der Artenvielfalt geht uns alle an. Wir als Gesellschaft haben gemeinsam die Verpflichtung, die Biodiversität zu erhalten. Dabei geht es nicht ausschließlich um den ländlichen Raum, sondern auch um die urbanen Gebiete“, betont die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V., Kathrin Muus. Stellvertretend für ihren Bundesvorstand fordert die junge Frau anlässlich des morgigen Tags der Artenvielfalt ein Umdenken in den Diskussionen. „Derzeit steht die Landwirtschaft medial häufig am Pranger, wenn über Verlust von Artenvielfalt diskutiert wird. Doch wir als Junglandwirte sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Natur bewusst. Wir arbeiten alltäglich mit den natürlichen Ressourcen wie Boden und Wasser. Das muss im Einklang passieren oder es funktioniert auf Dauer nicht“, so die BDL-Bundesvorsitzende.
WWF fordert mehr Einsatz von Merkel
Zum Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt fordert der WWF die Verdopplung der deutschen Mittel für den internationalen Biodiversitätsschutz auf mindestens eine Milliarde Euro pro Jahr. Hier brauche es Zusagen von der Bundesregierung, so der WWF: „Auf der Erde entsteht ein ökologischer Notstand, zu dem die Kanzlerin nicht länger schweigen darf. Neben finanziellen Mitteln fehlt die politische Steuerung: Die Regierungschefs gehören an den Verhandlungstisch, um sich persönlich für den Erhalt der Biodiversität stark zu machen", so Eberhard Brandes, geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland. Für die nächste UN-Konferenz zum Schutz der Biologischen Vielfalt (CBD) in China fordert der WWF daher die verbindliche Teilnahme der Staats- und Regierungschefs. Auf der Konferenz wird eine neue Biodiversitätsstrategie bis 2030 verhandelt. Außerdem sollte sich Angela Merkel dafür einsetzen, dass das Thema auf die Agenda der UNO-Vollversammlung rückt.
DBV: Wir wissen, dass wir zum Erhalt der Arten beitragen müssen
Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied: „Wir Bauern wissen, dass auch wir unseren Teil zum Erhalt der Arten beitragen müssen. Deshalb haben die deutschen Bauern beispielsweise im vergangenen Jahr mehr als 200.000 Kilometer Blühstreifen als Nahrung und Lebensraum für Bienen und Insekten zum Erhalt der Artenvielfalt angelegt. Das ist ein Band, das sechs Mal um die Erde reicht. Andere Beispiele sind Gewässerrandstreifen, Bejagungsschneisen, Brachen, Lerchenfenster oder Feldvogelinseln zum Schutz der Bodenbrüter“, so Rukwied. „Der kürzlich vom Weltbiodiversitätsrat vorgestellte Bericht sollte uns jedoch mahnen, neben der Landwirtschaft auch die zentralen Treiber bei der Gefährdung der Artenvielfalt in den Fokus zu nehmen. Dazu zählen das Bevölkerungswachstum, die Verstädterung, der Flächenverbrauch sowie die globalen Änderungen der Landnutzung.“
TBV: Mehr als 1.000 Hektar Blühflächen
Verantwortlich für das Artensterben werde häufig die Landwirtschaft gemacht. Zu wenig bekannt ist in der öffentlichen Diskussion aber, dass sich zahlreiche Thüringer Landwirte bereits heute aktiv für den Erhalt der Artenvielfalt engagieren und vielfältige Maßnahmen umsetzen. Allein in Thüringen haben sie u.a. mehr als 1.000 Hektar Blühflächen angelegt, was einer Fläche von rund 1.420 Fußballfeldern entspricht, auf denen zahlreiche Insekten ihren Lebensraum finden.
Der Präsident des Thüringer Bauernverbandes (TBV) Dr. Klaus Wagner möchte daher den heutigen Internationalen Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt nutzen, auf das Engagement der heimischen Landwirte aufmerksam zu machen: „Als Landwirte arbeiten wir in und mit der Natur, nicht gegen sie, sind wir doch tagtäglich auf sie angewiesen. Die zahlreichen Maßnahmen zeigen auch, dass wir Landwirte zu unserer Verantwortung, die Artenvielfalt in unserem Land zu erhalten, stehen.“