Die Deutsche Bahn verzichtet seit März 2023 auf den Einsatz von Glyphosat auf den Gleisen. Angekündigt war das bereits seit 2019.
Als Alternative gegen den Bewuchs im Gleis wollte die DB auf ein nachhaltiges Vegetationsmanagement setzen, das ein koordiniertes Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen vorsieht. Die Rede war von digitaler Vegetationskontrolle, dem Einsatz mechanisch-manueller Verfahren sowie der Nutzung von Pelargonsäure. Die Zulassung für den Einsatz von Pelargonsäure hatte die Bahn erst im Februar 2023 vom zuständigen das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) erhalten.
Nach einem halben Jahr zeigt sich nun, dass die Alternativen wohl doch nicht so gut funktionieren. Medienberichten zufolge sind die Gleise in einigen Gegenden von Unkraut und Gestrüpp überwuchert. Lokführer würden über schlechte Sicht auf Signale klagen und Fahrgäste könnten wegen des Gestrüpps nur schwer einsteigen.
Heißwassermethode nicht anwendbar – Stromabtötung jetzt im Gespräch
Das Ende der Glyphosatbehandlung spiegelt sich offenbar auch in den Kosten wieder. Ab 2024 will das Unternehmen jährlich etwa 53 Mio. € für alternative Unkrautbekämpfung ausgeben. Das sind 16 Mio. mehr als 2023, erfuhr das Magazin Spiegel. Neuerdings hält man auch die Abtötung durch Strom, das Elektroweeding, für möglich. Zudem könnten halb automatische Mähraupen an den Gleisen zum Einsatz kommen.
Als nicht erfolgreich wird inzwischen das Behandeln der Gräser mit Heißwasser angesehen. Was in der Schweiz funktioniert, erweist sich bei uns offenbar als mäßig effektiv gegen invasives Unkraut, wie es heißt. Die hohen Kosten dürften ebenfalls ein nicht zu vernachlässigender Grund sein.
Bei Bahn und Politik hält man den Weg dagegen grundsätzlich weiterhin für richtig, es sei nur noch nicht die endgültige praktikable Lösung gefunden.