Seit Kurzem können sich Vereine wieder für eine Drohnenförderung zur Rehkitzrettung bewerben; das Bundesagrarministerium (BMEL) hat die Förderung für Drohnen mit Wärmebildkamera neu aufgelegt. Die top agrar-Community sieht diese mit gemischten Gefühlen.
Viele arbeiten mit externen Drohnenpiloten
Abgestimmt bei der Umfrage auf topagrar.com haben Leser von topagrar.com sowie Follower bei Instagram und dem top agrar-WhatsApp-Kanal (Stand 12. April 2024). Zwischen 12 und 19 % der Nutzer auf den verschiedenen Kanälen besitzen demnach eine eigene Drohne für die Jungwildrettung. Rund ein Drittel bis die Hälfte der Umfrageteilnehmer arbeitet hingegen mit externen Drohnenpiloten zusammen.
Von den Teilnehmern auf topagrar.com wollen sich 34 % noch eine Drohne anschaffen. Bei der Umfrage auf Instagram interessieren sich 20% der Teilnehmer für eine eigene Drohne, bei der WhatsApp-Umfrage sind es immerhin noch 12 %.
Umfrageergebnisse zur Drohnenförderung durch das BMEL
Kritik an der Förderung von Wärmebildkamera-Drohnen
Antworten bei Instagram zeigen auch deutliche Kritik an der BMEL-Förderung: So sollten auch ein Jagdpächter die Drohen gefordert bekommen, bzw. Landwirte als Einzelpersonen, fordern Follower.
Zudem schreibt ein Follower auf Instagram: „Sinnlos, besser Sensosafe verwenden.“
Warum keine Förderung für Sensosafe von Pöttinger?
Bei richtiger Vorgehensweis sei eine Kitzrettung mittels Drohne mit Wärmebildkamera zwar sehr effektiv, schreibt Rechtsanwalt Hans-Jürgen Thies. Allerdings funktioniere das System nur eingeschränkt und sei mit hohen Kosten verbunden.
Die Einschätzung teilt Landwirt Thomas Großerüschkamp. Er wundert sich, dass das Sensosafe-System von Firma Pöttinger nicht gefördert wird und schreibt dazu per E-Mail: „Leider scheint sich die neue Förderung wieder nur auf die Rehkitzrettung durch Drohnen zu beschränken. Auf unserem Betrieb wird seit zwei Jahren bereits über unseren Lohnunternehmer das Sensosafe-System von Pöttinger eingesetzt. Die großen Vorteile sind, dass kaum Planungsvorlauf besteht, wenig Personal benötigt wird und auch junge Hasen oder Fasanenküken während der Mahd erkannt werden. So besteht auch die Möglichkeit, bei unsicherer Wetterlage spontan Wetterfenster auszunutzen. Im Gegensatz zur Drohne ist das System permanent einsetzbar und nicht nur in den frühen Morgenstunden. Die Mehrkosten für die Mahd tragen wir persönlich gerne.“
Ein Sprecher des BMEL antwortete auf Nachfrage: „Die Maßnahme Drohnenförderung zur Rehkitzrettung wurde durch den Bundestag auf die Förderung von Drohnen mit Infrarotsensor begrenzt. Inwieweit in möglichen weiteren Förderrunden auch andere Technologien förderfähig werden, kann ich nicht spekulieren.“
Wie ist Ihre Meinung?
Welche Erfahrung haben Sie mit der Kitzrettung per Drohne bzw. anderen Systemen? Oder haben Sie Fragen zur Kitzrettung?
Schreiben Sie uns Ihre Hinweise unter dem Stichwort "Kitzrettung" an friederike.mund@topagrar.com. Einsendungen veröffentlichen wir ggf. gekürzt.