Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser besuchte vergangene Woche einen Ackerbaubetrieb in Hürth bei Köln und wurde dort von Vertretern des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) empfangen. Beim ersten offiziellen Treffen von Ministerin und RLV stand das Thema „Landwirtschaft und biologische Vielfalt“ im Vordergrund.
„Dass sich in unserem Land etwas tut, sieht jeder, der mit offenen Augen durch Feld und Flur läuft“, erklärt der RLV-Präsident Bernhard Conzen. Rund 18.000 Hektar wurden 2017 in Nordrhein-Westfalen als Puffer-, Blüh-, und Uferrandstreifen sowie als Brachen im Rahmen der Ökologischen Vorrangflächen und Agrarumweltmaßnahmen angelegt.
„Der aktuelle Insektenschwund zeigt uns, dass wir zweigleisig fahren müssen“, so Ministerin Heinen-Esser. „Durch den Aufbau solider Forschung müssen wir die noch offenen Fragen des Insektenschwunds klären. Parallel dazu müssen wir aber die bereits bekannten Ursachen zeitnah angehen. Deswegen bin ich über das Engagement des RLV auf diesem Gebiet und konkrete Projekte wie das „Summende Rheinland“ hoch erfreut. Das Land fördert aus diesem Grunde ebenfalls verschiedene Agrarumweltmaßnahmen, unter anderem die Anlage von Blüh- und Schonstreifen. Ziel dieser Maßnahmen ist unter anderem das so dringend benötigte Blüten-Angebot in unserer Kulturlandschaft zu erhöhen", sagte Heinen-Esser weiter.
Natur und Landschaft Hand in Hand
Das erste offizielle Treffen fand bei Landwirt Peter Prinz in Hürth statt. „Auf diesem Betrieb kann man wunderbar sehen, wie Natur und Landwirtschaft Hand in Hand gehen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Friedhelm Decker. „Bereits seit 15 Jahren setzt sich unsere Stiftung für die kooperative Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft ein“, erklärte er weiter. Bestes Beispiel dafür sei das Projekt „Summendes Rheinland“, an dem auch Landwirt Prinz teilnimmt. Dabei werden auf zahlreichen Feldern in der Niederrheinischen Bucht Naturschutzmaßnahmen umgesetzt, die bestäubende Insekten fördern und sich gleichzeitig in die Abläufe der Ackerbewirtschaftung integrieren lassen.
Dazu gehören nicht nur Blühstreifen und Wegsäume, sondern auch Nisthilfen oder der Anbau von Zwischenfrüchten. „Bis Ende 2018 werden wir im Projekt Blühstreifen mit einer Länge von mehr als 50 km und blühende Zwischenfrüchte auf einer Fläche von über 450 ha umgesetzt haben“, ergänzte Thomas Muchow, Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.