Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser hat darauf hingewiesen, dass derzeit alle 300 Grundwassermessstellen im Land, die besonders hohe Nitratwerte aufwiesen, hinsichtlich der Einflussfaktoren überprüft werden.
Inzwischen stehe fest, dass 10 % der Messstellen nicht in Ordnung sind. Diese würden nun repariert und saniert; zudem würden in ganz Nordrhein-Westfalen 200 zusätzliche Messstellen eingerichtet. Dem wolle der Bund jetzt folgen, erklärte die Düsseldorfer Ressortchefin.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner habe deutlich gemacht, dass eine Binnendifferenzierung bundesweit möglich sei und ein einheitliches System von Messstellen geschaffen werden solle.
Nach Ansicht von Heinen-Esser muss zudem verhindert werden, dass weiterhin Gülle aus den Niederlanden nach Nordrhein-Westfalen verbracht wird. Es sei bereits gelungen, die Güllemenge aus dem Nachbarland um ein Drittel zu senken.
Mit Blick auf den Aktionsplan Insektenschutz betonte die Ministerin, dass sie eine „Verbotskeule“ strikt ablehne. Sollte mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Naturschutzgebieten verboten werden, werde sich Nordrhein-Westfalen querstellen, denn dies wäre faktisch eine Enteignung. Sie ziehe es vor, weiter mit Agrarumweltmaßnahmen und dem Vertragsnaturschutz als Instrumenten zu arbeiten, hob die Ressortchefin hervor.