Die Feldlerche ist ein typischer Vogel der Agrarlandschaft – und leider immer seltener zu sehen. Denn der Bodenbrüter und seine Küken benötigen offene Bereiche als Start- und Landebahn sowie zur Nahrungssuche. Ideal sind lichte, bis zu 50 cm hohe Äcker und Wiesen. Das im Frühjahr bereits sehr dichte Wintergetreide erschwert die Nahrungssuche hingegen.
Mit Lücken helfen
Abhilfe schaffen offene Saatlücken in den Getreidebeständen – die Lerchenfenster. Die Anlage ist denkbar einfach: Heben Sie während der Saat die Sämaschine kurz für ca. 7 m aus. Bei einer Arbeitsbreite von 3 m entstehen 21 m2 große Fenster. Diese können Sie anschließend wie den gesäten Acker behandeln, Düngung und Pflanzenschutz sind uneingeschränkt möglich. Wie die Lerchenfenster am besten liegen sollten, zeigt Ihnen die Übersicht. Achten Sie zudem auf Folgendes:
- Wählen Sie eine Fläche aus, die größer als 5 ha ist. Es reichen bereits zwei Lerchenfenster je Hektar aus.
- Die Fenster sollten mindestens 25 m von Feldrändern, 50 m von Gehölzen und über 150 m vom nächsten Wald entfernt sein.
- Legen Sie die Lerchenfenster möglichst weit von den Fahrgassen entfernt an, um den Tieren Ruhe zu bieten.
- In der Nähe befindliche Blühstreifen bieten der Lerche zusätzlich Nahrung.
- In Wintergerste ist die Anlage nicht sinnvoll, da die Feldlerche von April bis August zwei- bis dreimal brütet – bis zur Gerstenernte hat sie ihre Brut meist nicht beendet.
Erlöseinbußen minimal
Lerchenfenster sind im Flächenantrag nicht gesondert auszuweisen. Die Mindererträge sind wegen der kleinen Fläche sehr gering: Bei 40 m2/ha und einem Erlös von 1 400 €/ha für z. B. Winterweizen sind das etwa 5,60 €/ha. In der Vergangenheit förderten z. B. die Stiftungen Rheinische und Westfälische Kulturlandschaft und Jagdverbände das Engagement für die Feldlerche. Informieren Sie sich über eine eventuelle Förderung bei Ihren zuständigen Länderdienststellen.