Nach der ersten Ernteschätzung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreideernte von knapp 2,3 Mio. t erwartet, damit läge die Erntemenge rund 15 % unter dem Niveau des Vorjahres, so das Statistikamt Nord. Dies ist zum einen auf die anhaltende Trockenheit im Mai und Juni und zum anderen auf die reduzierte Getreideanbaufläche zurückzuführen.
Die diesjährige Getreideanbaufläche (ohne Körnermais) wurde um knapp 3 % auf 294.300 ha eingeschränkt. Der Hektarertrag über alle Getreidearten (ohne Körnermais) wird im Landesmittel auf gut 78 dt/ha prognostiziert und läge damit um 12 % unter Vorjahresniveau sowie 4 % unter dem 6‑jährigen Durchschnittswert von 82 dt/ha.
Winterweizen
Allein 1,2 Mio. t (54 %) der gesamten Getreideerntemenge werden voraussichtlich auf die flächenstärkste Getreideart Winterweizen entfallen. Der erwartete Hektarertrag von 83 dt/ha liegt um 6 % unter dem 6‑jährigen Durchschnittswert. Die Anbaufläche ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen, die geschätzte Erntemenge liegt 203.600 t (minus 14 %) unter der des Vorjahres.
Wintergerste
Die Aussaatfläche der Wintergerste veränderte sich ebenfalls gegenüber dem Vorjahr und ist um knapp 5 % auf 71.400 ha gestiegen. Mit einem prognostizierten Hektarertrag von 84 dt/ha führt dies zu einer Erntemenge von 603.100 t. Der Hektarertrag von 84 dt/ha liegt um 9 % unter dem des Vorjahres und um knapp 2 % unter dem mehrjährigen Mittel.
Roggen und Triticale
Roggen und Wintermenggetreide wurden auf einer Fläche von 35.200 ha angebaut, die Erntemenge wird voraussichtlich bei 232.700 t und damit 11 % unter der des letzten Jahres liegen. Der Hektarertrag wird auf 66 dt/ha geschätzt und läge damit 14 % unter dem Niveau des Vorjahres. Die Erntemenge von Triticale wird bei einem Hektarertrag von gut 73 dt/ha (2022: 82 dt/ha) voraussichtlich 63.100 t betragen.
Sommergetreide
Die Anbaufläche von Sommergetreide verkleinerte sich deutlich um 27 % auf insgesamt 29.200 ha. Aufgrund der erwarteten unterdurchschnittlichen Hektarerträge kann beim Sommergetreide mit einer Erntemenge von 160.900 t gerechnet werden (2022: 280.500 t).
Hafer
Der Anbauumfang des Hafers nahm um 14 % ab. Mit einem zu erwartenden Hektarertrag von knapp 56 dt/ha (Vorjahr 75 dt/ha) würde die Erntemenge um 50.400 t unter dem Vorjahreswert liegen.
Raps
Die Winterrapsfläche ist auf 83.500 ha (plus 12 %) gestiegen und liefert voraussichtlich eine Erntemenge von 318.200 t, das sind gut 3 % weniger als 2022. Der durchschnittliche Hektarertrag wird momentan auf 38 dt/ha prognostiziert und würde damit unter dem Vorjahreswert liegen (minus 13 %).
Ausblick
Die endgültigen Erntemengen für Getreide und Raps sind von dem weiteren Witterungsverlauf (z. B. Trockenheit, Sturm und Starkregenfälle) in der Erntephase abhängig und können daher von dieser ersten Schätzung abweichen. Diese Prognose beruht auf den Angaben der amtlichen Ernteberichterstattenden zum Stand Ende Juni 2023 und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung.