Pflanzenzüchter der Universität Göttingen wollen gemeinsam mit dem Verein Agrecol Saatgut als Gemeingut schützen lassen. „Wir beobachten mit großer Sorge, dass weltweit der Zugang zu Zuchtmaterial durch privatwirtschaftliche Interessen zunehmend eingeschränkt wird“, erklärte Dr. Bernd Horneburg von der Abteilung Pflanzenzüchtung der Universität.
Unter anderem werde durch Patente verhindert, dass wichtige Eigenschaften züchterisch stärker genutzt werden. Nach Angaben der Hochschule will die Initiative daher neue Sorten durch eine Lizenz als Gemeingut schützen. Jeder dürfe diese dann kostenlos nutzen, weitergeben und weiterentwickeln.
Auch Folgeentwicklungen seien geschützt; einzige Bedingung sei, dass das Saatgut nicht mit Patenten oder anderen Exklusivrechten belegt werden dürfe und für alle zugänglich bleiben müsse. Dies kann den Wissenschaftlern zufolge im Zweifel sogar rechtlich durchgesetzt werden.
Laut Projektleiter Dr. Johannes Kotschi von Agrecol, gibt es für die Open-Source-Lizenz auf Saatgut eine große Nachfrage durch die Verbraucher. Immer mehr Händler würden lizensierte Tomatensorten anbieten. www.opensourceseeds.de