In Naturschutz und Landwirtschaft gebe es zwei gegensätzliche Konzepte, wie eine hohe Artenvielfalt und eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu verbinden sei: Naturschutz soll in Produktionslandschaften integriert oder in Form von reinen Schutzgebieten segregiert werden, um auf den Produktionsflächen maximale Erträge zu ermöglichen. Forscher der Universität Göttingen plädieren für integrative Lösungsansätze, die Naturschutz und landwirtschaftliche Produktion in nachhaltig bewirtschafteten Agrarlandschaften vereinbaren. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift People and Nature erschienen.
Kombination ermöglicht Artenvielfalt
In der Studie argumentieren die Forschenden für eine stärkere Integration der beiden kontrastierenden Konzepte. „Moderne und nachhaltige Agrarlandschaften erfordern sowohl landsparende und ertragreiche Produktionsgebiete, unberührte Lebensräume als auch extensiv bewirtschaftete Flächen. Diese Kombination ermöglicht nicht nur die höchste Artenvielfalt, sondern fördert auch Ökosystemdienstleistungen wie die Bestäubung und biologische Schädlingsregulierung durch Insekten und Feldvögel. Diese sind für eine nachhaltige Agrarproduktion essenziell“, erläutert Dr. Ingo Grass aus der Abteilung Agrarökologie an der Universität Göttingen und Erstautor der Studie. Die verschiedenen Landschaftselemente und Lebensräume sollten dabei durch Hecken und Korridore verbunden sein.
Die Originalveröffentlichung finden Sie hier:Grass, I. et al. Land-sharing/-sparing connectivity landscapes for ecosystem services and biodiversity conservation. People and Nature (2019). Doi: https://doi.org/10.1002/pan3.21