Das Kartoffel-Keimhemmungsmittel Chlorpropham, kurz CIPC, ist nicht mehr zugelassen. Eine Aufbrauchfrist gilt noch bis zum 8. Oktober. Doch die europäische Potato Value Chain (PVC) empfiehlt, Chlorpropham bereits jetzt nicht mehr zu verwenden. „In keinem Fall sollte CIPC in der Lagersaison 2020-2021, selbst bei frühzeitiger Einlagerung, angewendet werden“, heißt es dazu in der offiziellen deutschen Reinigungsrichtlinie zur Reduzierung von Chlorpropham. Die deutsche Übersetzung dieser „Cleaning guidelines for reducing chlorpropham (CIPC) from potato stores and equipment“ hat der Deutsche Kartoffelhandelsverband (DKHV) zusammen mit dem Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) und der Versuchsstation Dethlingen (VSD) fertiggestellt. Zunächst war das englischsprachige Original verfügbar.
Ernte raus und sauber machen!
Notwendig ist die Richtlinie, um die deutschen Kartoffelläger einheitlich zu reinigen. So könne man Rückstandshöchstgehalte von CIPC auch an künftig eingelagerten Kartoffeln so gering wie möglich halten und Kreuzkontaminationen vermeiden. „Alle Läger, in denen in der Vergangenheit CIPC zum Einsatz kam, müssen, sobald die Ernte aus 2019 ausgelagert wurde, gereinigt werden“, heißt es in dem Dokument. Dazu hat die PVC sechs wichtige Grundätze zur Reinigung zusammengefasst. Auch Holzkisten und Transportfahrzeuge sollten gereinigt werden.
Kritische Lagerbereiche wie z.B. Ober- und Unterflurkanäle sollte man besonders gründlich säubern. Wo diese kritischen Bereiche sind, hat die PVC zusammen mit Handlungsgrundlagen und Reinigungsmethoden in einer Übersicht zusammengefasst. Eine bebilderte Inspektionskarte hilft dabei, die Lagerbereiche visuell zu überprüfen. Die PVC empfiehlt zudem, die Reinigung in einer Checkliste zu dokumentieren.
Die Reinigungsrichtlinie als gesamtes Dokument finden Sie hier.