Zur konsequenten Unterdrückung des Jakobskreuzkrauts müssten künftig auch Flächen des Naturschutzes mit einer „leichten mineralischen Düngung“ bewirtschaftet werden, erklärte der Vorsitzende des Ausschusses für Tierische Produktion der Kammer, Manfred Zelder, auf einer Fachtagung zu Jakobskreuzkraut, die in der vorvergangenen Woche in Bad Kreuznach stattfand.
Ein solches Umdenken in der Naturschutzpolitik sei nötig, um die Tierhalter konsequent zu schützen. Nach Angaben der Kammer fördert gerade die Extensivierung eine Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts. Versuche eines diesbezüglichen Arbeitskreises des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück zeigten aber, dass es auf den jeweiligen Standorten durchaus Maßnahmen gebe, um die Pflanze zu unterdrücken und trotzdem die Artenvielfalt „nicht zu sehr zu beeinträchtigen“.
Neben einer verhaltenen Stickstoffdüngung komme auch der Einsatz von Wirtschaftsdüngern in Frage und als letztes Mittel auch die Beseitigung von Hand, wobei allerdings auf die Entfernung der gesamten Wurzel geachtet werden müsse. Für eine angepasste Bewirtschaftung auf Naturschutz- und Kompensationsflächenwürden derzeit Maßnahmen vom DLR erarbeitet, die in den nächsten Wochen veröffentlicht werden sollten. Auf konventionellem Grünland lässt sich das Jakobskreuzkraut der Kammer zufolge durch eine regelmäßige Mahd, eine standortgerechte Stickstoffdüngung sowie bei Bedarf durch einen Umbruch mit Neuansaat und den gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sicher kontrollieren.