Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Baywa in Insolvenzgefahr Ernte 2024 Afrikanische Schweinepest

Frankreich

Macron räumt Scheitern beim Glyphosatausstieg ein

Beim geplanten Glyphosatverbot sei man „kollektiv“ gescheitert, sagte Frankreichs Staatspräsident Macron. Das könne nur EU-weit gelingen. Und: Ein Versuch mit Fischen soll die Giftigkeit beweisen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Glyphosatausstieg in Frankreich wird noch eine Weile auf sich warten lassen. Dass musste jetzt auch Staatspräsident Emmanuel Macron einräumen. Im Interview mit der Online-Plattform „Brut“ gab Macron zu, dass er sein Versprechen von 2017, die Anwendung des umstrittenen Wirkstoffs innerhalb von drei Jahren weitestgehend zu beenden, nicht halten können wird.

Man sei „kollektiv“ gescheitert, so das Staatsoberhaupt. Wenn in Europa kein einheitliches Tempo gefunden werde, würde ein nationales Verbot den Wettbewerb verzerren und die heimische Landwirtschaft „opfern“.

Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Veränderungen im Pflanzenschutz müssten auf europäischer Ebene erreicht werden, allein werde man den Kampf verlieren. Macron legte zugleich Wert auf die Feststellung, dass er seine Meinung grundsätzlich nicht geändert habe. Zudem zog er Parallelen zur Situation bei den Neonikotinoiden.

Vor dem Hintergrund von Ausnahmegenehmigungen in zahlreichen anderen europäischen Ländern - Macron nannte in diesem Zusammenhang neben Belgien fälschlicherweise auch Deutschland - habe Frankreichs Verzicht die heimischen Bauern benachteiligt.

Landwirte, die auf Glyphosat verzichten wollen, können unterdessen auf weitere Unterstützung durch den französischen Staat hoffen. Das Oberhaus des Parlaments ergänzte den Entwurf des kommenden Haushalts um eine Steuergutschrift in Höhe von 2.500 € für Betriebe, die in den glyphosatintensivsten Sektoren auf das Herbizid verzichten.

Neue Forschungsergebnisse

Weiterhin mit Glyphosat beschäftigen müssen, wird sich auch die französische Justiz. Die Umweltorganisation Générations Futures geht rechtlich gegen die Zulassung für fünf neue Produkte mit dem Wirkstoff vor.

Laut einem Sprecher haben jüngst veröffentlichte Studien die gesundheitsschädliche Wirkung von Glyphosatprodukten belegt. Bei Anwendern sei ein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt worden; zudem werde der Wirkstoff als möglicher endokriner Disruptor gehandelt.

Hinweise auf mögliche Umweltschäden durch Glyphosat legten Wissenschaftler des Amtes für Gesundheitsschutz in Ernährung, Umwelt und Arbeit (ANSES) vor. Sie setzten Forellen für zehn Monate Glyphosatkonzentrationen aus, die mit denen in der Natur vergleichbar sein sollen. Laut ANSES hatte die Exposition keinen signifikanten Einfluss auf Sterblichkeit, Fortpflanzungserfolg oder Stoffwechsel. Fische, die nicht dem reinen Wirkstoff, sondern kommerziell erhältlichen Produkten ausgesetzt worden seien, hätten indes Veränderungen der Immunantwort gezeigt.

Neue Ergebnisse präsentierte auch die Kohortenstudie Agrican, die den Gesundheitszustand des landwirtschaftlichen Berufsstandes mit der übrigen Bevölkerung insbesondere im Hinblick auf Krebserkrankungen vergleichen soll. Demnach erkranken die Studienteilnehmer aus der Landwirtschaft im Vergleich zum Durchschnitt seltener an Krebs - bei Männern ist das Vorkommen um 7 % verringert, bei Frauen um 5 %. Insgesamt konnte die Studie bei 20 Krebsarten Abweichungen zum Bevölkerungsschnitt feststellen. Bei sechs war die Häufigkeit allerdings erhöht, teilweise sogar um mehr als 50 %.

Die Redaktion empfiehlt

top + Ernte 2024: Alle aktuellen Infos und Praxistipps

Wetter, Technik, Getreidemärkte - Das müssen Sie jetzt wissen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.