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Mäuseschäden auf Acker und Grünland ernst nehmen

Mäuseschäden können vor allem auf Flächen mit minimaler Bodenbearbeitung oder Direktsaat ein Problem werden. Nehmen die Schäden Überhand, gilt es zu handeln.

Lesezeit: 3 Minuten

Regional haben in den vergangenen Jahren die Schäden durch Feldmäuse deutlich zugenommen. Fallen Ihnen schon bei den ersten Überfahrten im Frühjahr kreisrunde Befallsnester auf, in denen der Bewuchs fehlt, deutet das auf einen erhöhten Feldmausbefall hin.

Vor allem auf Flächen mit reduzierter Bodenbearbeitung sollten Sie auf Schäden kontrollieren. Ob es sich tatsächlich um einen bekämpfungswürdigen Besatz mit Feldmäusen handelt, können Sie am besten durch die sogenannte Lochtretmethode ermitteln.

So funktioniert es

Treten Sie hierzu an mindestens zwei Kontrollstellen auf einer Fläche von jeweils ca. 250 m² (z. B. 16 m x 16 m Raster) alle derzeit vorhandenen Mäuselöcher zu bzw. verschließen Sie diese mit Erde. Sind nach 24 Stunden mehr als 5-8 Löcher pro Kontrollfläche wieder geöffnet, ist der Bekämpfungsrichtwert für Wintergetreide und Raps überschritten.

Denken Sie In diesen Fällen über eine Bekämpfung mit zugelassenen Rodentiziden nach. In mehrjährigen Futterkulturen liegt der Bekämpfungsrichtwert nach dem 1. Schnitt bei 5 und nach dem 2. Schnitt bei 11 wieder geöffneten Löchern.

Dokumentieren Sie Ihre Zählungen unbedingt für eventuelle Kontrollen!

Hinweise zur Bekämpfung

Derzeit sind nur Pflanzenschutzmittel (= Rodentizide) mit dem Wirkstoff Zinkphosphid als Ködermittel zur Bekämpfung von Feld-, Erd-, und Rötelmäusen in verschiedenen Ackerbaukulturen zugelassen. Gemäß den Vorgaben der Pflanzenschutzanwendungsverordnung dürfen Sie es außerhalb von Wäldern nur verdeckt ausbringen.

Daher ist die Zulassung der verschiedenen Rodentizide – in Abhängigkeit von der Art der Ausbringung – mit verschiedenen Anwendungsbestimmungen verbunden, um eine sichere Verwendung und damit den Schutz von Nichtziel-Wirbeltieren (z. B. Vögeln) zu gewährleisten.

Grundsätzlich gilt

Köder müssen tief und unzugänglich für andere Tiere (z. B. Vögel, Hamster etc.) in den Gängen der Mäuse platziert werden. Dazu können Sie z. B. eine Mäuseflinte, Apli-Gun oder eine spezielle Köderlegemaschine nutzen, wie z. B. dem Wumaki, der die Köder in einer Bodentiefe von bis zu 25 cm auslegen kann.

Informieren Sie sich vor einer Ausbringung unbedingt über die jeweiligen produktspezifischen Anwendungsbestimmungen und mögliche Beschränkungen in Gebieten mit besonderem Schutzstatus (z. B. Natura 2000 Gebiete; FFH-Gebiete; Flächen, die von Zugvögeln als Rastplatz genutzt werden; Flächen, auf denen es eine nachgewiesene Feldhamsterpopulation gibt; etc.).

Je frischer der Köder, desto attraktiver ist er für die Mäuse. Achten Sie deshalb darauf, nicht zu viel Gift in die Löcher zu geben. Mehr als 5 Körner pro Loch sind nicht erlaubt und auch nicht notwendig! Bereits angebrochene Verpackungen und Restmengen sollten Sie gut verschlossen und möglichst getrennt von anderen Pflanzenschutzmitteln sicher im Pflanzenschutzschrank lagern.

Um natürliche Gegenspieler von Feld-, Erd-, und Rötelmaus zu fördern, können Sie in Starkbefallsgebieten vor einem Rodentizideinsatz auch sogenannte „Julen“ (= Sitzgelegenheiten) für Greifvögel aufstellen. Mit zunehmender Vegetation bzw. größer werdendem Bewuchs auf befallenen Flächen wird es allerdings auch für diese natürlichen Räuber immer schwieriger, die Mäuse zu fangen. Darüber hinaus spielt das natürliche Vorkommen der entsprechenden Greifvögel in den Regionen eine entscheidende Rolle. Kommen in Ihrer Region keine Greifvögel vor, können diese natürlich auch keine Mäuse fangen.

Ein Hinweis auf Mäusebefall wird Ihnen auch die häufige Präsenz des Graureihers/Silberreihers angezeigt.

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