Mehr Anreiz- und Honorierungsmodelle zur Zusammenführung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitsaspekte haben die Familienbetriebe Land und Forst zum „Tag des Artenschutzes“ gefordert, der am 3. März stattfand.
Für mehr Artenvielfalt werde das Engagement der Land- und Forstwirte gebraucht, erklärte der Verbandsvorsitzende Max von Elverfeldt. Viele Betriebe zeigten bereits heute, wie Artenschutz und nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen miteinander in Einklang gebracht werden könnten. Außerdem sei die Nutzung wichtig für den Artenschutz. So sei durch Studien zum Beispiel belegt, dass die Artenvielfalt im bewirtschafteten Wald höher sei als im stillgelegten.
Darauf wies auch der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) hin. Die Bewirtschaftung führe zu einer Heterogenität in den Wäldern, erläuterte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. Dagegen sei in stillgelegten Wäldern die Biodiversität eher rückläufig.
Der Landesbauernverband (LBV) Brandenburg betonte das Engagement der Landwirtschaft für den Artenschutz. „Den landwirtschaftlichen Betrieben als großen Flächennutzern kommt beim Schutz der Artenvielfalt neben anderen Akteuren eine wichtige Funktion zu“, unterstrich Verbandspräsident Henrik Wendorff. Viele Brandenburger Bauern setzten seit langem freiwillig Artenschutzmaßnahmen um. Zudem mache der Verband mit dem im Januar beschlossenen „Neuen Brandenburger Weg“ der Gesellschaft ein Angebot für mehr Nachhaltigkeit auf den Feldern und mehr Tierwohl in den Ställen.
Den Beitrag der Landwirtschaft zum Artenschutz unterstrich auch der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) und stellte die Preisträger des Deutschen Landschaftspflegepreises 2020 vor. Sie hätten sich mit einem außergewöhnlichen Engagement um Deutschlands Kulturlandschaften verdient gemacht, betonte DVL-Geschäftsführer Dr. Jürgen Metzner und forderte, die Förderpolitik gezielter auf solche Leistungen auszurichten.
Von der Universität Würzburg kommen unterdessen neue Erkenntnisse zur Artenvielfalt von Blühflächen, die im Rahmen von Agrarumweltprogrammen angelegt werden. Eine Feldstudie habe gezeigt, dass es keinen idealen Blühflächentyp gebe, der alle Arten gleich gut unterstütze. Der Schutz möglichst aller in Frage kommender Tier- und Pflanzenarten sei am besten zu erreichen, wenn in der Agrarlandschaft Blühflächen mit unterschiedlichem Alter gut verteilt würden.