Von altägyptischer Gerste aus Pharaonengräbern, die auch nach tausenden von Jahren zum Keimen gebracht werden konnte, haben viele schon einmal gehört. Allerdings gibt es auch in Deutschland Getreide, dessen Überlebensfähigkeit staunen lässt.
Wie der SWR berichtet, haben Handwerker 2018 bei der Sanierung eines Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert in Ulm Getreidespreu aus der Zwischendecke entfernt. Der Bauunternehmer Johannes Völks nahm etwas davon mit nach Hause.
„Das ist ein Schatz.“
Völks Ehefrau Sabine Völk war neugierig und arbeitete einen Teil der Spreu in ihrem Garten ein. Zu ihrer Riesenüberraschung keimten daraufhin tatsächlich einige Getreidekörner und wuchsen nach schätzungsweise 450 Jahren zu reifen Ähren heran. „Ich hatte nicht damit gerechnet. Das ist ein Schatz. Dass das wieder keimen kann, ist ein Wunder“, so Völk begeistert zum SWR.
Seit 2018 hat sie die Körner weitervermehrt und so eine nennenswerte Menge an Weizen- und Gerstensaatgut gewonnen. Völk will das Experiment mindestens fortsetzen, bis sie genug Mehl zum Backen hat. Und sie überlegt, ob sie das Zuchtmaterial an Wissenschaftler zur weiteren Begutachtung zur Verfügung stellt.