Einen neuen Ansatz für die Bekämpfung der Pilzkrankheiten Fusarium und Aspergillus im Getreide verspricht ein natürlicher Verteidigungsmechanismus, den Forscher um Prof. Henrik Brinch-Pedersen von der Universität Aaarhus im Genom von Gerste entdeckt haben.
Nach Angaben der Universität handelt es sich um ein Gen, mit dem die Phytase-Aktivität in der Getreidepflanze reguliert wird. Das Enzym Phytase sei maßgeblich für die Aufnahme von Phosphor zuständig, da es den Nährstoff aufschließe und so für den Organismus der Pflanze verfügbar mache. Den gleichen Mechanismus machten sich aber auch die Schadpilze zu Nutze, die so nach einer Infektion parasitär auf die Nährstoffe der Getreidepflanze zugreifen könnten.
Laut der Universität konnte das Team um Brinch-Pedersen in einer Gersten-Variante ein mutiertes Gen identifizieren, das ein weiteres Enzym namens HvNEP-1 kodiert, durch das Phytase abgebaut wird. Greife der Pilz die Pflanze an, sinke der pH-Wert in der Pflanzenzelle, was die sogenannte Protease HvNEP-1 aktiviere. In der Folge werde Phytase abgebaut und die Pilzaktivität wesentlich gehemmt. Die Bildung von Pilztoxinen sei im Laborversuch sogar vollständig gestoppt worden.
Die Forscher räumen ein, dass es bis zu einer praktischen Anwendung im Pflanzenschutz noch weit sei. In weiteren Studien soll nun geklärt werden, ob der Protease-Phytase-Mechanismus auch gegen andere Schadpilze wirkt und ob das entsprechende Gen in weiteren Getreidearten nachgewiesen oder auf diese übertragen werden kann.