Wie das Beratungsunternehmen proPlant meldet, kann der Hauch von Vorfrühling im Süden Deutschlands und regional im östlichen Sachsen und südlichen Brandenburg einen Erstzuflug von Stängelrüsslern in die Rapsbestände ausgelöst haben. Am Wochenende und Montag kann dies regional bei Sonnenschein und Höchstwerten deutlich über 10 °C der Fall sein. Darum empfiehlt das Unternehmen, jetzt Gelbschalen (mit Gitter) im Raps aufzustellen. Tipps zum richtigen Aufstellen der Gelbschalen haben wir in unserem Ratgeber für Sie zusammengestellt.
Kohltriebrüssler und Rapsstängelrüssler: Erste Zuflugwelle im Raps nicht verpassen
ProPlant zufolge ist es wichtig, die erste Zuflugwelle von Kohltriebrüssler und – wo er vorkommt – Rapsstängelrüssler nicht zu verpassen. Denn die Käfer fliegen an den ersten günstigen Tagen häufig in größerer Zahl zu. Ob diese wichtigen Schädlinge behandelt werden müssen, wisse man nur, wenn man diese Käfer in den Gelbschalen „erwischt“ und nach den schönen Tagen auch zählt.
Das Beratungsunternehmen empfiehlt, die Rapsschädlinge zur Bestimmung auf Küchenpapier trocknen zu lassen und mit einer Lupe zu betrachten. Achten Sie dabei auf folgende Unterschiede:
Großer Rapsstängelrüssler:
- Aussehen: 3,2–4 mm, schwarz-grau meliert
- Schwelle: 5 Käfer/Gelbschale in 3 Tagen
Kohltriebrüssler:
- Aussehen: 2,5–3 mm, braun-grau meliert, weißer Rückenfleck, rötliche Füße
- Schwelle: 15 Käfern/Gelbschale in 3 Tagen
Rapsflächen oft noch nicht befahrbar, dennoch Vorsicht geboten
Nur wenn es nach dem Zuflugbeginn warm und sonnig bleibt, können die Käfer bereits nach wenigen Tagen eiablagebereit sein, so dass ggf. wenige Tage nach Zuflugbeginn auch behandelt werden muss – dies war im letzten Jahr häufig der Fall. Aktuell sehe es bis Anfang nächster Woche noch nicht danach aus.
An das Befahren der Flächen sei laut proPlant ohnehin nicht zu denken. „Habachtstellung“ sei aber angesagt, wo der große Rapsstängelrüssler bereits in dieser Woche die Schwelle in den Gelbschalen überschreitet und wo besonders viele Kohltriebrüssler gefangen werden.
Raps auch auf Erdflohlarven kontrollieren
Eine weitere Empfehlung von proPlant betrifft den Erfloh, auf dessen Larven Sie den Raps nun kontrollieren sollten. Vernarbungen, “Huckel“ und Aufplatzungen an den Blattstielen und im Inneren Larven mit drei Beinpaaren und schwarzer Kopfkapsel sind hier deutliche Hinweise auf einen Befall.
Der Rapserdfloh konnte proPlant zufolge in den häufigen milden Phasen dieses Winters sein Eiablagegeschäft fortsetzen und die Larvenentwicklung ging weiter. Im vergangenen Spätherbst waren in den vielen spät gesäten Rapsbeständen die Larvensymptome noch nicht sehr ausgeprägt und wurden schnell übersehen. Sind jetzt 60 bis 70% der Blattstiele befallen, kann eine kombinierte Behandlung direkt nach dem Zuflug der ersten Rüssler erforderlich sein - sobald es die Bedingungen zulassen.
In allen anderen Regionen Deutschlands reichen die Temperaturen und Sonnenscheinstunden nach Angaben von proPlant weiterhin noch nicht für den ersten Zuflug der Stängelrüssler aus.