Plasmabehandelte Getreidepflanzen reagieren gestärkter auf Trockenstress. Den Zusammenhang zwischen der Plasmabehandlung und den Stressreaktionen hat ein Forscherteam des Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie in Greifswald und der Hochschule Neubrandenburg entdeckt.
Die Forscher vom Bündnis ‚Physics for Food‘ haben dazu junge Gerstenpflanzen im Gewächshaus mit plasmabehandeltem und mit entmineralisiertem Wasser besprüht und anschließend Trockenheit ausgesetzt. Anschließend untersuchten sie die Effekte in Blattwerk und Wurzeln des Getreides.
So hilft der Priming-Effekt gegen abiotischen Stress bei Pflanzen:
Nun zeigte sich, dass das plasmabehandelte Wasser indirekt auf das antioxidative System der Pflanzen wirkt und sie so stresstoleranter macht. Bemerkenswert war, dass die Effekte der Plasmabehandlung von den Blättern aus bis in die Wurzeln hinein messbar waren – allerdings zeigte sich der stärkende Effekt erst, wenn die Pflanze wirklich unter oxidativem Stress stand.
Wissenschaftler sprechen von einem sogenannten Priming-Effekt. Priming-Mittel rufen bei der Pflanze einen physiologischen Zustand hervor, der sie besser auf abiotischen und biotischen Stress reagieren lässt. Welche weiteren Effekte auftreten ob sich die Ergebnisse auf die landwirtschaftliche Praxis übertragen lassen, ist derzeit aber noch nicht geklärt.
So wirkt Plasma auf Bakterien und Viren:
Plasma gilt als vierter Aggregatzustand. Das Teilchengemisch besteht unter anderem aus Atomen, Ionen und Molekülen und elektromagnetischer Strahlung. Es entsteht, wenn einem neutralen Gas Energie zugeführt wird. Die Forscher von ‚Physics for Food‘ experimentieren deshalb schon seit einigen Jahren mit den Effekten von kalten Atmosphärendruck-Plasma auf Kulturpflanzen.
Plasma wirkt z.B. auch abtötend auf Erreger wie Bakterien und Viren. Seine desinfizierenden Eigenschaften wollen Wissenschaftler z.B. für Saatgutbeizen nutzen. Praxisreif sind plasmabasierte Verfahren derzeit aber noch nicht.