Im Zeitraum von 2019 bis 2021 wurden in Ostbayern Feldversuche durchgeführt, um die Stickstoff-Düngung (N-Düngung) der Durchwachsener Silphie (Silphie) zu untersuchen und Strategien für den Umbruch der Dauerkultur nach Ablauf der Nutzung zu entwickeln.
Düngung im Frühjahr bringt höhere Erträge
Bei der N-Düngung wurden drei Faktoren variiert:
- Düngerart (Gärreste nur Frühjahr, Gärrest Herbst und Frühjahr, Mineraldünger),
- Düngungszeitpunkt im Frühjahr (früh, früh und spät) und
- N-Bedarfswert (100, 150, 200 kg N/ha, inkl. Nmin).
Im Gesamtmittel erreichte die Silphie ein Ertrag von 136,6 dt TM/ha. Eine mineralische N-Düngung führte gegenüber einer Gärrestdüngung zu signifikant höheren Erträgen und N-Abfuhren.
Eine Gärrestdüngung nur im Frühjahr erzielte gegenüber der Variante mit Herbstdüngung ebenfalls signifikant höhere Erträge, was auf eine schlechtere N-Effizienz der Herbstgabe hinweist. Eine Aufteilung der Frühjahrsdüngung zeigte keine eindeutigen Effekte. Bis zu einem N-Bedarfswert von 150 kg N/ha nahmen die Trockenmasseerträge signifikant zu, bei weiterer Steigerung der N-Zufuhr war der Ertragszuwachs geringer.
Die N-Gehalte des Ernteguts lagen mit 0,73 kg N/dt TM auf einem niedrigen Niveau. Dadurch fiel auch die N-Abfuhr sehr niedrig aus, so dass in den mit Gärrest gedüngten Varianten hohe N-Bilanzüberschüsse gegeben waren. Dennoch waren nach der Ernte und zu Vegetationsende durchgehend sehr niedrige Nmin-Mengen im Boden vorhanden.
Eine vollständige Deckung des N-Bedarfs der Silphie ausschließlich mit Gärresten erscheint nach derzeitigem Versuchsstand wegen nicht optimaler N-Verwertung zumindest bei oberflächlicher Ausbringung nicht sinnvoll.
Die Fräse erzielt die besten Umbrucheffekte
Für die Untersuchung des Umbruchs der Silphie wurden die Umbruchmethode (Fräse, Grubber, Pflug) und die nachfolgende Kultur (Wintergetreide, Mais) variiert.
Der Umbruch und die Ansaat von Triticale erfolgte bis Ende September 2019 durchgeführt, Mitte April des Folgejahrs wurde Mais gesät. Im zweiten Jahr nach dem Umbruch wurden die Kulturen getauscht. Der geringste Durchwuchsbesatz war nach dem Umbruch mit der Fräse (ca. 7–8 cm tief) zu beobachten. Die Fräse zerkleinerte die Wurzel so stark, dass die Reservestoffe für den Wiederaustrieb nur noch für schwache Triebe mit geringer Triebkraft reichte. Einzelne kräftige Triebe wiesen allerdings darauf hin, dass es ratsam ist eine etwas größere Arbeitstiefe zu wählen und gleichmäßig einzuhalten.
Der Umbruch mit dem Pflug führte nachfolgend zum stärksten Durchwuchs, der zudem zeitlich versetzt erschien, was die Bekämpfung erschwerte. Als Folgekultur erwies sich Mais besser geeignet, da dieser Vorteile bei der chemischen Bekämpfung und durch seine Wuchshöhe eine bessere Durchwuchsunterdrückung bietet. Eine erhöhte N-Nachlieferung nach dem Umbruch der Dauerkultur war nicht festzustellen, dafür war jedoch vermutlich die Standdauer der untersuchten Bestände mit fünf Jahren zu kurz.