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Ackerfuchsschwanz-Druck: So bremsen Sie Herbizidresistenzen im Getreide

Die Resistenzsituation bei Ackerfuchsschwanz und Co. spitzt sich weiter zu. Treffen Sie frühzeitig Gegenmaßnahmen, um die Entwicklung zu bremsen. Hier die Empfehlungen dazu.

Lesezeit: 11 Minuten

Jetzt, kurz vor der Ernte, ragt es aus vielen Getreidebeständen – die Rede ist von Ackerfuchsschwanz. Gründe für den teils hohen Besatz sind u. a. die witterungsbedingt erschwerte Ungras- und Unkrautkontrolle in dieser Saison, aber auch zunehmende Herbizidresistenzen.

Diese sind mittlerweile bei den meisten Schadgräserarten und zunehmend auch in dikotylen Unkräutern festzustellen. Betroffen sind besonders die resistenzgefährdeten Wirkstoffgruppen ACCase- und ALS-Hemmer. Leider werden diese Resistenzen erst sichtbar, wenn es zu spät ist.

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Schnell gelesen

  • Immer öfter treten auch multiple Resistenzen gegenüber mehreren Wirkstoffgruppen bei Ackerfuchsschwanz auf.

  • Führen Sie ein schlagspezifisches ­Resistenzmanagement durch – an dessen Anfang steht immer die Feststellung des ­Resistenzlevels eines Schlages.

  • Zu vorbeugenden bzw. flankierenden Maßnahmen zählen u. a. angepasste Fruchtfolgen, eine zielgerichtete Bodenbearbeitung, eher späte Saattermine und wirkungsvolle Herbizideinsätze.

  • Achten Sie auf einen Wirkstoffwechsel in der Kultur und auch über die Fruchtfolge.

Gegenmaßnahmen sind nur effektiv, wenn die vorhandene Resistenz noch auf einem niedrigen Level liegt, also nur sehr wenige Biotypen die Resistenz in sich tragen und man sie noch durch „Gegenselektion“ eliminieren kann.

Resistenzen: Wo stehen wir?

Generell werden Herbizidwirkstoffe nach dem Wirkprinzip (MoA = Mode of Action) international in Wirkstoffgruppen eingeordnet und neuerdings durchnummeriert (siehe Übersicht 1). Besonders ACCase- (1), ALS- (2) und Photosynthesehemmer (5/6) sind resistenzgefährdet. Daher sind in diesen Wirkstoffgruppen sehr viele resistente ­Ungras- und Unkrautarten zu finden. Die Lipidsynthese-, Cellulosesynthese-, Fettsäure-, PPO-, Carotinoidsynthese- und Zellteilungshemmer sowie die Auxine neigen dagegen nur gering zu ­Resistenzbildungen.

Anders als viele vermuten, sind gegen den Wirkstoff Glyphosat (ESPS-Hemmer) weltweit bereits zahlreiche Unkrautarten resistent, in Deutschland sind bislang aber nur Resistenzen gegenüber Ackerfuchsschwanz und Weidelgras aufgetreten.

Übersicht 1: Unterteilung der Wirkstoffgruppen nach HRAC und ihre Wirkmechanismen

Wo Deutschland hinsichtlich der Resistenzentwicklung im Vergleich zu Frankreich und Großbritannien steht, verdeutlichen die Schätzungen in Übersicht 2. Demnach ist der Anteil sensitiver Unkrautpopulationen in den einzelnen Bundesländern recht unterschiedlich, insgesamt aber noch deutlich höher als in Frankreich und Großbritannien.

Dennoch ist die Entwicklung bei uns mehr als besorgniserregend: Während im Bundesgebiet vor wenigen Jahren noch eher metabolische Resistenzen (NTSR) vorherrschten, finden wir nun zunehmend die „gefährlicheren“ Zielort-Resistenzen (TSR) und multiple Resistenzen (NTSR und TSR). Die Folge: Immer häufiger lassen sich Getreidebestände wegen eines hohen Drucks an resistenten Gräsern nicht mehr ernten.

Übersicht 2: Resistenzprofile in Europa (2023) im Vergleich

Alarmierende Entwicklung

Schaut man auf die Entwicklung der Herbizidresistenz von Ackerfuchsschwanz gegenüber verschiedenen Wirkstoffen, ergibt sich beispielsweise für Niedersachsen folgendes Bild: Verdachts- und Monitoringproben zeigen, dass die Resistenzfunde in der Wirkstoffgruppe der ALS-Hemmer (Mesosulfuron + Iodosulfuron) seit 2007, bei Cycloxydim und Flufenacet seit 2009 und bei Cle­thodim seit 2014 stetig ansteigen (siehe Übersicht 3). Auch Weidelgrasarten folgen dieser Resistenzentwicklung analog dem Fuchsschwanz – allerdings deutlich schneller.

Übersicht 3: Entwicklung der HerbizidResistenz1)

Multiple Resistenzen gegenüber mehreren Wirkstoffgruppen auf einem Feld lassen sich in Niedersachsen mittlerweile in jeder dritten eingesendeten Verdachtsprobe für Ackerfuchsschwanz nachweisen. Das führt dazu, dass man das Ungras Nr. 1 zurzeit auf über 300 Standorten nicht mehr durch eine Nachauflaufbehandlung mit ACCase- und ALS-Hemmern bzw. mit Mischungen dieser Wirkstoffgruppen bekämpfen kann. Tendenz steigend! Auch bei Weidelgras nehmen die Anteile an multiplen Herbizidresistenzen zu.

Zudem zeigen Herbizidversuche, dass vor allem die Wirkungsgrade von mesosulfuronhaltigen Herbiziden sinken (Übersicht 4). Generell lässt sich eine nachhaltige Unkrautkontrolle nur mit Wirkungsgraden von über 97 % erzielen – diese Leistung erreichte der Wirkstoff aber lediglich kurz nach seiner Zulassung. Die Wirkungsgrade fallen in dem Augenblick, wenn erste Unkräuter auf einem Acker eine beginnende Herbizidresistenz ankündigen. Bleiben nach einer Behandlung einige Unkrautnester übrig, haben sich vermutlich erste Resistenzen entwickelt.

Übersicht 4: Wirkungsgrade mesosulfuron-haltiger Herbizide1)

Ohne Gegenmaßnahmen werden die Nester von unbeeindruckten Schadgräsern und Unkräutern nach Herbizideinsätzen von Jahr zu Jahr größer. Denn Mähdrescher oder Bodenbearbeitungsgeräte breiten ihre Samen immer weiter aus. Hinweis: Während Herbizidresistenzen oft in Nestern beginnen, zeigen Fehler bei der Bodenbearbeitung diese „Nesterstrukturen“ meist nicht.

Zwischenfazit: Die Resistenzsituation und -entwicklung zeigen, dass ein sofortiges Handeln notwendig ist, wenn erste resistente Ungräser auftreten. ­Andernfalls dauert es möglicherweise nur 3 bis 5 Jahre, bis Nachauflaufbehandlungen in weiten Regionen gegen Schadgräser (insbesondere Ackerfuchsschwanz und Weidelgras) aber auch gegen resistenzgefährdete Unkräuter im Frühjahr wirkungslos werden!

So „entschleunigen“ Sie ­Resistenzentwicklungen

Gänzlich vermeiden lassen sich Herbizidresistenzen sicherlich nicht mehr, zumal auch kaum neue Herbizide mit anderen Wirkstoffgruppen entwickelt werden. Die Frage ist nun: Wie lässt sich die Resistenzentwicklung bremsen?

Damit bereits bestehende Resistenzen auf einem niedrigen Level bleiben, ist es wichtig, ein  flächenbezogenes Resistenzmanagement  durchzuführen. Nur damit lässt sich eine weitere Ausbreitung der Resistenz und ein wirtschaftlicher Schaden vermeiden. Oft wird allerdings beklagt, dass man im „Notfall“ nicht genau wisse, wie das im Detail funktionieren soll. Hier konkrete Empfehlungen dazu.

Prüfen Sie als erstes das ­Resistenzniveau

Wichtig ist, zu allererst das Resistenz­niveau der Unkrautsamen oder Blattproben der Unkräuter festzustellen. Grundsätzlich wäre es natürlich am besten, Unkräuter regelmäßig vor dem Auftreten großer Resistenznester zu untersuchen. Hierzu müsste man möglichst jährlich oder zumindest einmal innerhalb der Fruchtfolge eine Beprobung fest einplanen.

Der optimale Zeitraum für eine Beprobung richtet sich nach der Methode, mit der die Resistenz nachgewiesen werden soll. Hier unterscheidet man zwischen dem „Biotest“ und dem „Blatttest“. Der  Biotest  ist ein robustes und praxisnahes Verfahren, mit dem sich eine Resistenz gegen eine beliebige Anzahl von Wirkstoffgruppen – also unabhängig vom Resistenzmechanismus – nachweisen lässt. Mithilfe der Ergebnisse lässt sich eine angepasste Herbizidstrategie entwickeln. Wer diese Methode wählt, sollte die Unkrautsamen zur Samenreife einsammeln (Juni bis Ende Juli). Das Ergebnis liegt meistens zwar erst zum Jahreswechsel vor, was aber für die Herbizidempfehlungen im Frühjahr noch früh genug ist.

Der  Blatttest  beschreibt hingegen eine molekularbiologische Testmethode mittels PCR-basierten Analysen, mit der sich bestimmte Wirkort-Resistenzen identifizieren lassen. Nachteil davon ist, dass man viele kostenintensive Tests durchführen muss, wenn man nicht weiß, wonach man sucht. Denn eine Wirkort-Resistenz ist für jede Mutationsart spezifisch. Die Beprobung der Unkrautblätter ist zwar jederzeit möglich, allerdings besteht die Gefahr, dass die Probe nicht repräsentativ für den gesamten Schlag ist. Auch lassen sich mit dem Blatttest alleine keine metabolischen Resistenzen nachweisen. Vorteilhaft ist sicherlich, dass das Ergebnis relativ schnell verfügbar ist und bereits zur nächsten Herbstempfehlung Verwendung finden kann.

Empfehlung: Am aussagekräftigsten ist eine Kombination aus Biotest und einem nachgeschalteten molekularbiologischen Blatttest. In der Regel reicht aber schon der Biotest alleine aus.

Resistenzuntersuchungen werden von den meisten Pflanzenschutzdiensten der Länder angeboten oder vermittelt. Nehmen Sie daher bei Bedarf mit Ihrem Pflanzenschutz-Berater vor Ort Kontakt auf. In Niedersachsen führt z. B. das Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen Resistenztests durch. Aber auch Agrarfakultäten von Universitäten, das Julius Kühn-Institut (JKI), einzelne Pflanzenschutzmittelhersteller und gegen Gebühr auch spezialisierte Unternehmen (Agris42, Identxx, Plantalyt, Biogenda) bieten sie an.

Neben der Kenntnis des Resistenzlevels ist generell der konsequente Einsatz von vorbeugenden bzw. flankierenden Maßnahmen wichtig, um Resistenzen zu vermeiden oder bestehende kontrollierbar zu halten. Dazu zählen z. B. Fruchtfolgegestaltung, Reduktion des Sameneintrags in den Boden und Senkung der Unkrautkonkurrenz. Je umfassender Sie die Maßnahmen, die in Übersicht 5 dargestellt sind, umsetzen, desto besser! Je nach Unkrautart sind die Maßnahmen allerdings unterschiedlich effektiv (siehe Übersicht 6).

Übersicht 5: Das gehört zum Resistenzmanagement

Übersicht 6: Effektivität der Flankierenden Maßnahmen

Empfehlungen zur ­Resistenzvermeidung

Um Resistenzen von vornherein möglichst zu vermeiden, hilft z. B. eine angepasste Bodenbearbeitung. Wer die Stoppeln flach und intensiv bearbeitet, fördert die Strohrotte. Gleichzeitig wird dadurch die Stroh- und Spreuverteilung verbessert und die Unkrautsamen laufen gleichmäßiger auf. Es gilt: Je gleichmäßiger das Unkraut aufläuft, desto niedriger ist das auflaufende Unkrautpotenzial später in der Kultur.

Weil beim Ackerfuchsschwanz eine Keimruhe von 6 bis 8 Wochen keine Seltenheit ist, empfiehlt es sich, den Auflauf zu unterstützen. Führen Sie dazu nach dem Grubbereinsatz noch einen zusätzlichen Arbeitsgang mit einer Crosskill-Walze durch, insbesondere wenn ein zweiter Grubberstrich nach einer späten Ernte nicht mehr möglich ist. Grundsätzlich sind häufigere Bodenbearbeitungen vor dem Auflaufen der Kultur angeraten.

Schaffen Sie so mit der Bodenbearbeitung ein sogenanntes Scheinsaatbett. Ziel dabei ist, dass eine erste „Welle“ des Ackerfuchsschwanzes nach der Keimruhe einheitlich und frühzeitig aufläuft. Dann verbleibt ausreichend Zeit, um den Auflauf vor der Saat der Kultur mit einem Striegel oder Glyphosat zu beseitigen. Wichtig ist, dass nach dem Einsatz von Glyphosat keine weitere Bodenbearbeitung erfolgt. Denn andernfalls würde erneut Ackerfuchsschwanz oder Weidelgras noch vor der Saat des Getreides auflaufen. Das gilt es unbedingt zu vermeiden, weil die Gräser dann durch Bodenherbizide nur noch schwer erfassbar sind.

Tipps bei erstmaliger ­Herbizidresistenz ...

Auf Flächen, auf denen erstmals eine Herbizidresistenz zu beobachten ist, kann ein einmaliges Unterpflügen, gefolgt von einem mehrjährigen Pflugverzicht, die weitere Ausdehnung einer resistenten Population mindern. Wer dann noch den Anteil von Sommerungen und Blattfrüchten in der Fruchtfolge erhöht, erreicht eine nachhaltige Reduktion des Samenpotenzials. Denn die Samen von Ungräsern sind nur eine begrenzte Zeit keimfähig und laufen nach der Bodenbearbeitung zur Sommerung deutlich vermindert auf. Ein jährlicher Wechsel zwischen Blatt- und Halmfrucht kann die Verungrasung mit Windhalm oder Ackerfuchsschwanz im Vergleich zu Fruchtfolgen mit 67 % Getreideanteil fast halbieren. Auch Sorten mit guter Konkurrenzkraft sowie homogene, lückenfreie Bestände helfen, den Unkrautbesatz zu unterdrücken – sie unterstützen somit ein effektives Resistenzmanagement.

... und bei etablierter Resistenz

Haben sich Herbizidresistenzen allerdings im Betrieb etabliert, werden sie sich höchstwahrscheinlich durch die Erntetechnik auf weitere Flächen ausbreiten. Zwar hilft ein Hygienekonzept, wie z. B. ein regelmäßiges Reinigen der Erntetechnik beim überbetrieblichen Einsatz, die Resistenz von Schadgräsern nicht in andere Betriebe weiterzutragen, jedoch zeigt die Praxis, dass diese Maßnahme nicht nachhaltig schützt.

Ist eine Resistenz vorhanden, ist  „Gegenselektion“  das Zauberwort, damit diese auf einem niedrigen Level bleibt. Probate Möglichkeiten sind der Wirkstoffwechsel in der Fruchtfolge, aber auch die Mischung von Wirkstoffen. Damit ist gemeint, dass besonders gefährdete Wirkstoffgruppen, wie z. B. die Sulfonylharnstoffe, nur einmal pro Kultur und maximal einmal pro Fruchtfolge (ca. 3 Jahre) zum Einsatz kommen. Wie Sie einen Wirkstoffwechsel über die Fruchtfolge gestalten können, entnehmen Sie der Übersicht 7.

Übersicht 7: Beispiele für einen Wirkstoffwechsel in der Fruchtfolge (gegen einjährige Schadgräser)

Generell dient der Einsatz noch wirksamer Alternativwirkstoffe und auch die Kombination von Wirkstoffen einer „Gegenselektion“. Ziel davon ist es, die Unkrautpopulation möglichst empfindlich zu halten.

Zudem ist es wichtig, ALS-Hemmer nur bei  optimalen Einsatzbedingungen  anzuwenden. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit oder zu hohe Temperaturen im späten Frühjahr verschlechtern die Wirkung und selektieren zusätzlich Biotypen mit einer metabolischen Resistenz. Kontrollieren Sie daher vor der Anwendung von ALS-Hemmern immer die Luftfeuchtigkeit.

Haben die Gräser nach längerer Trockenheit bereits eine verstärkte Wachsschicht gebildet, ist die Wirkstoffaufnahme deutlich reduziert. Additivzusätze verbessern in diesen Fällen die Wirkung der ALS-Hemmer. Bei Mesosulfuron (z. B. Niantic, ehemals Atlantis WG) lässt sich die Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz oder Weidelgras beispielsweise durch einen Zusatz von AHL absichern.

Wählen Sie zusätzlich eine  angepasste Fruchtfolge,  um ggfls. mehr Zeit für die Bodenbearbeitung zu gewinnen. Wenn Sie Wintergerste statt Stoppelweizen anbauen, haben Sie für die Stoppelbearbeitung vor Raps zwei bis drei Wochen mehr Zeit.

Wer allerdings Unkräuter in resistenten Populationen nachhaltig bekämpfen will, wird um eine massive Anpassung der Fruchtfolge nicht herumkommen. Dann sollte sich die angebaute Kultur nach der nachgewiesenen Herbizidresistenz richten. Ein Beispiel: Bei einer multiplen Resistenz von Ackerfuchsschwanz lässt sich nur noch der Wirkstoff Propyzamid (Kerb Flo) nutzen. Damit beschränkt sich die Kulturauswahl auf den Raps. Alternativ kann man Sommerungen wie Sommergerste oder -weizen anbauen, weil sie aufgrund des Auflaufverhaltens von Ackerfuchsschwanz nur einen sehr geringen Unkrautbesatz zulassen. Als besonders effektiv hat sich der mehrjährige Anbau von Ackerfuttergras oder Grasvermehrung auf betroffenen Flächen erwiesen.

Lassen sich Flächen sanieren?

Eine einmal resistente Unkrautart verbleibt auf der Fläche – allerdings kann man die Unkrautdichte mithilfe einer konsequenten Anwendung der beschriebenen Maßnahmen derart vermindern, dass ein regulärer Marktfruchtanbau wieder möglich wird. Je nach Besatz kann auch eine Anbaupause erforderlich sein, dessen Länge von der Überlebensdauer der Unkrautsamen im Boden abhängt. Je nach Bodenart, der biologischen Aktivität und den ackerbaulichen Einflüssen können resistente Ackerfuchsschwanzpopulationen bis zu 10 Jahre im Boden überleben, Flughafer bis zu 12 Jahre, Trespen 2 bis 3 Jahre und Windhalm sowie Weidelgras mindestens bis zu 5 Jahre.

Hinweis: Unter norddeutschen Bedingungen ließ sich auf Marschböden nach einer 6-jährigen Anbaupause einer Wintergetreideart der Unkrautbesatz einer resistenten Ackerfuchsschwanzpopulation derart vermindern, dass ein wirtschaftlicher Marktfruchtanbau wieder vertretbar war. Das bleibt er allerdings nur, wenn man die flankierenden Maßnahmen langfristig beibehält.

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