Unser Autor: Günter Klingenhagen, LWK Nordrhein-Westfalen
Wer eine Grasuntersaat im Mais anlegt, setzt damit nicht nur eine frühe Basis für die Winterbegrünung. Vor allem profitiert das Bodenleben durch die zusätzliche organische Substanz. Zudem binden die Wurzelausscheidungen der Gräser freie Nährstoffe und schützen sie so vor Auswaschung.
Zu beachten ist jedoch, dass extrem leichte, wasserarme Standorte bzw. Flächen mit starkem Besatz an Storchschnabel- und Hirsearten für Untersaaten ungeeignet sind.
Darüber hinaus eignet sich auch nicht jedes Gras als Untersaat für jeden Standort. So kann Deutsches Weidelgras in anderen Kulturen schnell zum Problem werden. Denn Weidelgräser sind deulich konkurrenzstärker als z. B. Ackerfuchsschwanz und können auch schneller Resistenzen bilden: Erste resistene Populationen breiten sich bereits in Deutschland aus. Vor allem bei pflugloser Bewirtschaftung ist Deutsches Weidelgras als Untersaat daher nicht zu empfehlen.
Untersaaten mit Rotschwingel haben sich in den niederschlagsreichen Mittelgebirgslagen bewährt. Bei der Anlage kann man wie folgt vorgehen: Während der Maissaat bringt eine aufgesattelte pneumatische Grassämaschine das Rotschwingelsaatgut aus.
Der Grassamen wird über Schläuche zwischen die Maisreihen auf den Boden abgelegt. Damit keine Konkurrenz entsteht, werden jeweils 20 cm Abstand zu den Maisreihen eingehalten. Die Unkrautkontrolle erfolgt in diesen Fällen im Nachauflauf, z. B. mit 0,75 l/ha Sulcogan + 0,75 l/ha Laudis OD. Nachbehandlungen gegen Kräuter und Winden können u. a. mit 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash erfolgen.