Die SPD-Fraktion fordert den nationalen Ausstieg aus der Anwendung von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln. In einem Antrag verlangen die Abgeordneten von der Bundesregierung, die Anwendung von Totalherbiziden durch Privatpersonen sowie generell in Haus- und Kleingärten, auf öffentlichen Flächen und innerhalb geschlossener Ortschaften sofort zu verbieten.
Ebenfalls sofort untersagt werden soll die Vorernteanwendung, die sogenannten Sikkation, mit glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln. Das bereits im Pflanzenschutzgesetz bestehende grundsätzliche Verbot der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln auf befestigten Flächen wie Plätze, Wege und Straßen soll konsequent umgesetzt werden, indem bestehende Ausnahmemöglichkeiten eingeschränkt werden. Darüber hinaus sollen Förderprogramme für einen nachhaltigen Pflanzenbau aufgelegt werden, mit dem Ziel, die in der Landwirtschaft eingesetzten Mengen chemischer Pflanzenschutzmittel zu reduzieren.
Der Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch, der zuständig für die Themen Umwelt und Landwirtschaft ist, bekräftigte den SPD-Ansatz: „Wir wollen den Einsatz von Glyphosat national schnellstmöglich beenden“, sagte er. Die Verantwortung für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln dürfe nicht ausschließlich beim Landwirtschaftsministerium liegen, nahm Miersch eine Forderung auf, die auch Umweltministerin Barbara Hendricks bereits aufgeworfen hatte. Im BMEL bestehe nicht genug Kontrolle und Abstand zur Agrarlobby, sagte Miersch zur Begründung. Aus seiner Sicht müsse es einen Paradigmenwechsel in der gemeinsamen Agrarpolitik, hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft im Interesse der Verbraucher geben.