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BayWa in Insolvenzgefahr Ernte 2024 GAP-Vereinfachungen

So verläuft die Ernte

Regionale Unterschiede dominieren die Gerstenernte

Die Gerstenernte läuft stockend mit Regenunterbrechungen weiter. Wir haben den Überblick über die Erträge in den Bundesländern und spannende Aussagen von Experten auf der Tarmstedter Ausstellung.

Lesezeit: 7 Minuten

Das diesjährige Getreidegespräch im TarmsTalk-Forum der Tarmstedter Ausstellung bot spannende Einblicke in den aktuellen Stand der Getreideernte und die Entwicklungen auf den Märkten. Unter der Moderation von Hermann Cordes (Geschäftsführung Ausstellungs-GmbH) diskutierten Alexander von Hammerstein (Landvolkverband Bremervörde/Zeven), Thorsten Stehr (Raisa eG) und Derk Pauls (HANSA Landhandel) über die Herausforderungen und Chancen in der Agrarwirtschaft.

Regionale Unterschiede dominieren die Getreideernte

Derk Pauls berichtete von erheblichen regionalen Unterschieden in den Erfassungsgebieten. Während im Süden die Wintergerste bereits größtenteils geerntet wurde, begann im Landkreis Cuxhaven die Gerstenernte gerade erst. "Dieses Jahr sind die leichteren Böden die Gewinner," erklärte Pauls. "In Regionen, wo vorher 6 t/ha geerntet wurden, sind es jetzt 9 t. Die schwereren Böden konnten die Nässe nicht gut ab, was zu geringeren Erträgen führte."

Thorsten Stehr ergänzte, dass in Schleswig-Holstein die Ernte zu 80-85% abgeschlossen sei. "Von den Erträgen her – sehr heterogen, von 5 bis 10 t. Die leichteren Standorte sind gut, die schwereren sind zurückgeblieben," so Stehr. Die Qualität der Ernte sei ebenfalls durchwachsen, wobei viele Partien die Mindestanforderungen knapp erreichten.

Alexander von Hammerstein fügte hinzu: "Wir können froh sein, dass wir überhaupt eine halbwegs gute Ernte hatten, bei den Mengen an Regen. Bei den leichten Standorten kam man mit der Düngung schnell voran – das war unser großer Vorteil."

Blick in die Regionen

Rheinland-Pfalz: Auffällig ist ein deutliches Nord-Süd-Gefälle und eine deutliche abhängig von Niederschlagsmengen und Bodeneigenschaften. Die Landwirte in Rheinhessen sind mit den bisherigen Resultaten bei Winter- und Sommergerste zufrieden und auch der Blick auf den Winterweizen ist optimistisch. Ihren Kollegen in der Süd- und Südwestpfalz berichten dagegen von enttäuschenden Ergebnissen bei Gerste und den ersten Partien Weizen. Beim Raps sind die Erwartungen insgesamt gedämpft, die bisherigen Erträge unterdurchschnittlich.

Rheinland NRW: Die Gerstenernte bringt unterdurchschnittliche Erträgen. Nach ersten vorsichtigen Schätzungen liegen die Erträge mit einem Minus von deutlich mehr als 10 % unter dem rheinischen Durchschnittsniveau von rund 83 dt/ha. Auch die Qualität, die als Hektolitergewicht gemessen wird, ist in diesem Jahr unterdurchschnittlich und erreicht meist weniger als 60 kg/hl.

Mecklenburg-Vorpommern: Gerste wird hier auf rund 526.500 ha Getreide angebaut. Die Fläche ist das fünfte Jahr in Folge gesunken. In einem Durchschnittsjahr werden in MV 3,7 Mio. t Getreide geerntet. Die Ergebnisse der Gerstenernte fallen regional sehr unterschiedlich aus. Je nachdem, ob es in der Region heftige Gewittergüsse gab oder Regengebiete strikt vorbeizogen, ernteten die Landwirte durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Erträge.

Baden-Württemberg: Die Landwirte rechnen trotz der großen Regenmassen und Überschwemmungen mit einer weitgehend normalen Getreideernte. Aktuell gehe man von einer durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen Ernte und größtenteils guten Qualitäten aus, zitiert der SWR eine Verbandssprecherin. Die Getreidebestände entwickelten sich größtenteils gut. Wintergerste, Winterweizen und Winterraps ständen gut da.

Brandenburg: Bauernpräsident Henrik Wendorff berichtet von Erwartungen unter dem Durchschnitt. Denn die Wintergerste ist in Brandenburg schon zur Hälfte unter Dach. Statt wie sonst durchschnittlich 2,3 Mio. t t Getreide erwartet Wendorff in diesem Jahr 2,1 Mio. t. Grund ist das teils extreme Wetter der vergangenen Monate. Starkregenereignisse und harte Spätfröste im Frühjahr hatten die Getreidekulturen geschädigt.

Sachsen-Anhalt: Die Wintergerste ist bereits in weiten Teilen eingefahren, die Winterrapsernte ist in vollem Gange. Im Landesschnitt liegt der diesjährige Wintergerstenertrag bei 65,7 dt/ha und damit deutlich unter den Erwartungen aus der Vorernteschätzung. Knickähren, die immer wiederkehrenden Niederschläge und feuchtes Stroh haben zu Verzögerungen in der Ernte geführt. Das hat sich auch auf die Qualität ausgewirkt und zu stark schwankenden und teils verminderten Hektolitergewichten geführt. Das bringt wiederum weitere preisliche Abschläge und damit geringere Vermarktungserlöse bei den Betrieben mit sich, wo der Marktpreis für die Wintergerste aktuell ohnehin sehr niedrig ist.

Bayern: Der BBV erwartet eine höchstens durchschnittliche Ernte. Erste Ernteergebnisse der Wintergerste fallen trotz guter Aussaatbedingungen im Herbst 2023 mit kleinen Korngrößen eher enttäuschend aus. Spätere Kulturen wie Weizen, Raps oder Kartoffeln stehen nässebedingt unter hohem Unkraut- und Krankheitsdruck.

Preisentwicklung auf den Getreide- und Futtermittelmärkten

Ein weiteres zentrales Thema der Diskussion auf der Tarmstedter Ausstellung war die Preisentwicklung. Thorsten Stehr erläuterte, dass die Preise durch den Ukrainekrieg stark gestiegen seien, sich aber inzwischen wieder normalisiert hätten. "Die Weltversorgung und der Transport sind nie eingebrochen. Aktuell liegen die Preise für Gerste bei 150-170 €/t," sagte Stehr. Er erwartet eine stabile Preisentwicklung und eventuell steigende Preise im Herbst.

Derk Pauls fügte hinzu, dass etwa ein Drittel der Landwirte ihre Ernte per Vorkontrakt absichern. "In diesem Jahr ist es sehr unterschiedlich. Ich hatte damit gerechnet, dass mehr Vorkontrakte entstehen, aber das war nicht so," sagte Pauls. Besonders die Maisernte sei unsicher, was die Futterproduktion beeinträchtigen könnte.

Es wird heiß am Wochenende - Unser Agrarwetter

Die Kaltfront eines von der Nordsee nach Südschweden ziehenden Tiefs löst sich über Süddeutschland auf. Die dahinter eingeflossene Meeresluft ist unter Hochdruckeinfluss gelangt und erwärmt sich in den nächsten Tagen.

Im Tagesverlauf im Westen und Norden sowie an den Alpen einzelne Schauer, in den Alpen vereinzelt auch Gewitter. Sonst meist trocken und vor allem vom Südwesten bis zur Lausitz länger sonnig. Höchstwerte 22 bis 28 Grad, an den Küsten kühler. Schwacher bis mäßiger Wind aus West bis Südwest, im Norden zeitweise stark böig auffrischend. Im Küstenumfeld steife Böen.

In der Nacht zum Donnerstag im Norden, anfangs auch im Alpenvorland wolkig, aber meist trocken. Sonst gering bewölkt oder klar, morgens örtlich Nebel. Tiefstwerte 16 bis 7 Grad.

Donnerstag

Am Donnerstag im Norden anfangs wechselnd bewölkt, später auch dort bei wenigen Quellwolken viel Sonne und trocken. Am Alpenrand zum Abend vereinzelt Schauer oder kurze Gewitter nicht ausgeschlossen. Höchstwerte 25 bis 32 Grad, im Küstenumfeld 21 bis 24 Grad. An der Ostsee anfangs mäßiger Westwind, sonst schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.

In der Nacht zum Freitag gering bewölkt oder klar und trocken. Tiefstwerte 16 bis 10 Grad, in den Ballungszentren milder.

Freitag

Am Freitag verbreitet heiter oder sonnig und trocken. Nur im Süden am Nachmittag Quellwolken und über dem Bayrischen Wald und den Alpen vereinzelt Gewitter nicht ausgeschlossen. Höchstwerte im Norden zwischen 26 bis 31 Grad, an den Küsten bei auflandigem Wind etwas kühler, sonst hochsommerliche 29 bis 34 Grad. Schwachwindig.

In der Nacht zum Samstag gering bewölkt oder klar und niederschlagsfrei. Tiefstwerte 19 bis 12 Grad, im Südwesten örtlich nicht unter 20 Grad.

Samstag

Am Samstag erneut viel Sonnenschein und nur wenige Wolken. Am ehesten im Südwesten und Westen ein paar Quellwolken und nachmittags bzw. abends erste, dann durchaus kräftige Gewitter möglich. Höchsttemperaturen im Norden 26 bis 32 Grad, sonst 30 bis 35 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus Ost bis Südost.

In der Nacht zum Sonntag von Westen bis zur Weser und nach Schwaben Aufzug von Regen und Gewittern, örtlich kräftig und mit Starkregen, Unwetter nicht ausgeschlossen. Im übrigen Land noch gering bewölkt und trocken. Tiefsttemperaturen 22 bis 16 Grad.

Sonntag

Am Sonntag von Westen her starke Bewölkung und aufkommender Regen mit einzelnen, teils kräftigen Gewittern. In der Osthälfte nach sonnigem Beginn am Nachmittag starke Schauer und Gewitter mit örtlicher Unwettergefahr durch heftigen Starkregen, Hagel und Sturmböen. Unter den Wolken Temperaturen 24 bis 28 Grad, im Osten nochmal bis 31 Grad. Schwacher bis mäßiger, kurzzeitig stark auffrischender und von Südost auf West drehender Wind.

In der Nacht zum Montag über den Osten abziehende Gewitter, sonst von Westen her Wetterberuhigung. Abkühlung auf 19 bis 12 Grad.

Montag

Am Montag an den Alpen und im Norden einzelne Schauer und Gewitter, sonst wolkig mit nach Süden und Osten hin zunehmenden Aufheiterungen und weitgehend trocken. Höchsttemperaturen im Norden 23 bis 27 Grad, sonst 25 bis 29 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus westlichen Richtungen.

In der Nacht zum Dienstag im Nordwesten einzelne Schauer, sonst teils klar und trocken. Abkühlung auf 17 bis 12 Grad.

Dienstag

Am Dienstag im Norden bei wechselnder Bewölkung einzelne Schauer und Gewitter, sonst heiter oder sonnig und vor allem im Bergland vereinzelte Gewitter nicht ausgeschlossen, sonst trocken. Temperaturen bei 23 Grad im äußersten Norden und fast 30 Grad im Süden. Schwacher bis mäßiger Westwind.

In der Nacht zum Mittwoch im Norden wolkig, einzelne Schauer, sonst trocken. Temperaturen bei 17 bis 13 Grad.

Danach wenig Änderung. Warm bei leichter Schauer- und Gewitterneigung.

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