Mikroplastik findet sich offenbar inzwischen auch häufig in Ackerböden. Das haben Agrarwissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität (CAU) Kiel um Ivy Kay Harms herausgefunden, die über das Thema ihre Masterarbeit schrieb.
Sie hatten insgesamt 15 schleswig-holsteinische Ackerböden auf Mikroplastik hin untersucht. Aus verschiedenen Tiefen haben sie mehr als 500 Proben gezogen. In allen untersuchten Feldern seien demnach kleinste Plastikteilchen nachweisbar, berichtet der NDR aus den Ergebnissen.
Wie die Studierende gegenüber dem Sender sagte, könne man nicht sagen, woher das Plastik genau stammt. Es seien nur Vermutungen möglich, wie etwa, dass Polyethylen in vielen Mulchfolien oder Silagefolien enthalten sei. Verpackungsmaterial für Pflanzenschutzmittel könnte ein anderer Ursprung sein.
Das Landwirtschaftsministerium sieht die Verantwortung jedoch nicht nur bei den Landwirten. "Häufig sind sie gar nicht unbedingt diejenigen, die darauf Einfluss haben", sagte Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). Ein Problem seien Düngemittel. "Insofern müssen wir gerade bei den Produktionswegen dieser Düngemittel ansetzen und deutlich machen, dass das darin nicht enthalten sein darf." Die Wissenschaftlerin Harms wünscht sich, dass Plastik auf Ackerböden in Zukunft intensiver untersucht wird - so wie es bei Mikroplastik im Meer bereits der Fall sei.
Die wahrscheinliche Ursache - Reifenabrieb - wird in dem NDR-Bericht nicht genannt.