Die Förderungsgemeinschaft der Kartoffelwirtschaft hat eine Abschlussarbeit ausgezeichnet, die an der Universität Göttingen angefertigt wurde. Im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Fakultät für Agrarwissenschaften untersuchte Christin Meyer, wie sich eine verringerte Stickstoffdüngung auf den Ertrag, die Qualität und die Stickstoffnutzungseffizienz verschiedener Kartoffelsorten auswirkt.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine sortenspezifische Reduzierung der Stickstoffzufuhr keine negativen Auswirkungen auf den Ertrag oder die Qualität hat. Weniger Düngung kann zudem bei bestimmten Sorten zu einer effizienteren Stickstoffnutzung der Pflanzen führen. Bei erhöhter Stickstoffzufuhr nehmen dagegen der Trockenmasse- und Stärkegehalt in den Knollen der Speisesorte Milva ab, was deren Qualität mindert.
Bei den Stärkesorten Avamond und Eurotonda gibt es diesen Effekt nicht. Die Erkenntnisse ermöglichen ein nachhaltiges Management der Düngung und können bei der Züchtung berücksichtigt werden.
Wichtige Erkenntnisse
„Das Thema ist für die Landwirtschaft von großer Bedeutung, da der Einsatz von Stickstoffdünger im Kartoffelanbau reglementiert ist und außerdem hohe Kosten verursacht. Für Stärkekartoffeln wird im Vergleich zu Speisekartoffeln häufig eine höhere Düngung empfohlen, jedoch ist ihre Stickstoffnutzungseffizienz eher gering“, erklärt Christin Meyer.
Ihr Betreuer Dr. Marcel Naumann ergänzt: „Kartoffelsorten reagieren unterschiedlich auf eine reduzierte Stickstoffdüngung. Diese Erkenntnis unterstreicht die Notwendigkeit einer sortenspezifischen Anpassung der Stickstoffzufuhr. Für eine Verallgemeinerung der Ergebnisse ist eine Absicherung durch mehrjährige Versuche an verschiedenen Standorten notwendig.“