Unsere Autorin: Ursula Furth, LWK Nordrhein-Westfalen
Blattläuse werden momentan in nahezu allen Gerstenbeständen beobachtet. Während der Befall insgesamt eher auf einem niedrigen Niveau liegt, sind Frühsaaten und Gerstenbestände in geschützten Lagen oft stärker betroffen.
Blattlausbefall ist witterungsbedingt zurzeit auch in Spätsaaten festzustellen. Die Schädlinge sitzen meist sehr versteckt im letzten eingerollten Blatt. Durch die milde Witterung der letzten Wochen haben sich die Blattlauspopulationen weiterentwickelt.
Empfehlung: Kontrollieren Sie insbesondere Gerstenbestände, in denen bisher keine Insektzidmaßnahme erforderlich war, weiterhin auf Befall. Setzen Sie nach Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes von 10 % befallener Pflanzen ein Pyrethroid ein (z.B. 75 ml/ha Karate Zeon), um eine Virusübertragung zu verhindern. In Gelbverzwergungsvirus-tolerante Gerstensorten (u.a. Paradies, Sensation, Novira, Amaranta, Equise und Contra) ist keine Läusebekämpfung notwendig. Die Pflanzen werden zwar von Läusen besiedelt, jedoch kommt es nicht zur Symptomausprägung – das haben Versuche der LWK Nordrhein-Westfalen bestätigt. Bestandskontrollen sollten übrigens auch in Winterweizen und Roggen erfolgen.