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topplus Pflanzenschutz-Tipps 21.8.2024

Virosen in der Gerste mit resistenten Sorten begegnen

Resistente Gerstensorten | Gelbschalen in den Raps | Rübenkrankheiten

Lesezeit: 15 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

Aktuelle Situation

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Am Donnerstag liegen die Temperaturen an den Küsten bei 21 bis 24 °C, im Rest des Landes ist es mit meist 24 bis 28 °C etwas wärmer. Dazu ist es überwiegend trocken. Nur direkt an den Küsten sind Schauer möglich, teils mit stürmischem Wind. Freitag ist es meist trocken bei 27 bis 31 °C. Von Niedersachsen bis Schleswig-Holstein sind Schauer unterwegs, dort ist es mit 23 bis 25 °C etwas kühler. Samstag breitet sich Hitze mit bis zu 34 °C vom Süden bis in den Nordosten aus. Dazu wird es schwüler. Im Westen und Nordwesten sind Schauer und Gewitter möglich (lokal Unwettergefahr). Am Sonntag wieder meistens trocken bei 21 bis 26 °C.  

Wintergerste: Virosen mit resistenten Sorten entgegenwirken 

In der Gerste sind die Verzwergungsviren und die Mosaikviren zu unterscheiden. Während die einen über Blattläuse übertragen werden, ist der andere Erreger bodenbürtig. Beiden gemein ist, dass Ertragseinbußen über eine angepasste Sortenwahl entgegengewirkt werden können.   

Gersten-Gelbverzwergungsvirus (BYDV) 

Milde Temperaturen im Herbst fördern die Aktivität und Vermehrung von Blattläusen. Ein früher Saattermin ermöglicht parallel dazu eine lange Besiedlungszeit – setzt die kalte Witterung erst spät ein, können Blattläuse und Zikaden lange an den jungen Gerstenpflanzen saugen und als Vektoren Gelbverzwergungsviren übertragen, die sie vorher an angrenzenden Grünlandflächen oder durch Ausfallgetreide aufgenommen haben. Fördernd ist nicht nur ein langer, warmer Herbst, sondern auch milde Winter. Dann ist vielmals eine Lebendüberwinterung der Blattläuse möglich, sodass adulte Tiere bereits im Frühjahr zeitig neue Pflanzen infizieren können – in diesem Fall werden auch Frühjahrs- und nicht vorwiegend Herbstinfektionen gefährlich.  

Gegenmaßnahmen:  

Neben der Meidung früher Saattermine (im Oktober gesäte Wintergerste ist in der Regel kaum/deutlich reduzierter gefährdet) nimmt die Sortenwahleine immer größere Bedeutung ein. Sorten mit eingekreuzter Toleranz werden zwar auch von Blattläusen besiedelt und angesaugt und mit dem Virus versetzt, allerdings bilden sie die Schadsymptome deutlich geringer bzw. oft gar nicht aus. Mindererträge, die z. B. aus unbehandelten Beständen nicht toleranter Sorten bekannt sind, werden daher deutlich reduziert. Sorten mit eingekreuzter Toleranz sind in folgender Tabelle aufgeführt:  

Ein Insektizideinsatz wird nur in nicht-GVV-toleranten Sorten empfohlen. Voraussetzung ist, dass die wirtschaftliche Schadschwelle überschritten wird. Es gilt ein Bekämpfungsrichtwert von 10 % befallener Pflanzen. Dann ist die Verbreitung der Viren im Bestand durch die Nachkommenschaft der Läuse zu verhindern. Diese sitzen bei kühl-nasser Witterung oft tief in den Blatttüten oder am Blattgrund.  

Achten Sie für eine Bekämpfung darauf, dass Jungläuse bereits abgesetzt sind und eine Koloniebildung erkennbar ist. Ab dem 2- bis 3-Blattstadium ist dann der Einsatz eines Pyrethorids, wie z. B. Karate Zeon, Cyperkill Max, Kaiso Sorbie und andere, zu empfehlen. Wird früher behandelt, ist keine ausreichende Dauerwirkung gegeben und die Gefahr der Neubesiedlung deutlich erhöht.  

Nur in Ausnahmejahren bei frühem Starkbefall hoch infizierter Blattläuse wie in 2007, kann eine Maßnahme im 1- bis 2-Blattstadium notwendig sein. Eine Zweitbehandlung ist selten erforderlich. Teppeki/Afinto ist nur in Wintergerste gegen Blattläuse als Virusvektoren (bis EC 25) zugelassen. Aufgrund der Resistenzvermeidung gegenüber Pyrethroiden sollte Teppeki vornehmlich im Sommer bei Blattlausbefall in den Ähren und auf den Blättern (Saugschaden) eingesetzt werden. 

Resistenz gegenüber dem Gelbmosaikviren:  

Gelbmosaikvirosen werden von zwei Viren,  

  1. dem Gerstengelbmosaik-Virus/barley yellow mosaic virus (BaYMV) und  

  2. dem Milden Gerstenmosaikvirus/barley mild mosaic virus (BaMMV),  

verursacht. Diese lassen sich serologisch, jedoch nicht anhand der Schadsymptome unterscheiden und treten oft zusammen auf dem Feld auf. Das Milde Gerstenmosaikvirus tritt oft begleitend auf.  

Beim Gerstengelbmosaikvirus (BaYMV) unterscheidet man die zwei Stämme/Typen Typ 1: BaYMV1 und Typ 2: BaYMV2. Eine direkte Bekämpfung von Gelbmosaikviren ist nicht möglich. Sie sind bodenbürtig und werden von dem Bodenpilz Polymyxa graminis übertragen, der in fast allen Böden vorkommt. Infektionsfördernd sind Bodennässe im Herbst und frühzeitige Wechselfröste auf wassergesättigten Böden (Verletzung des Wurzelsystems).  

In den Spätwintermonaten werden erste Symptome wie eine fahl-grün-gelbe Farbe und ein Vergilben der Blätter von der Spitze her sichtbar. Typisch ist ein nesterweises Auftreten, oft mit Ausdehnung in Richtung der Bodenbearbeitung, jüngste Blätter sind teils strichelartig verfärbt. Befallene pflanzen besitzen eine geringere Winterhärte, sterben z.T. ab oder bleiben klein. Schäden treten besonders auf ton- und schluffhaltigen, wasserreichen (kalten) Böden auf, die sich im Frühjahr nur langsam erwärmen.  

Vorbeugend hilft die Meidung sehr früher Saattermine. Eine Beseitigung der Viren ist nach Auftreten auf der Fläche nicht möglich. Der einzig wirklich wirksame Baustein ist die Sortenwahl: Mehr als zwei Drittel der angebauten Gerstensorten sind resistent gegen das BaYMV1. Neben der Resistenz gegen Typ 1 weisen fast alle Sorten des aktuellen Wintergerstensortiments ebenso eine Resistenz gegen Milde Gerstenmosaikvirus auf (BaMMV) (nähere Informationen sind in der Beschreibenden Sortenliste aufgeführt).  

Wird von doppelresistenten Sorten gesprochen, weisen diese eine Resistenz gegen beide Gelbmosaikvirusstämme, d.h. neben Typ 1 auch gegen Typ 2 auf. Hier hat sich die Auswahl in den letzten Jahren deutlich erhöht (siehe Tabelle). Auf Standorten mit Gelbmosaikvirus Typ-2 ist ein Anbau dieser Sorten empfehlenswert.  

 Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise

Raps: Gelbschalen aufstellen und Herbstschädlinge rechtzeitig erkennen 

Mit der Rapsaussaat wird es wieder Zeit Gelbschalen aufzustellen. Als erstes ist in der Regel der Rapserdfloh relevant.

Zu den relevantesten Rapsschädlingen im Herbst zählen der Rapserdfloh und der Schwarze Kohltriebrüssler, der ab etwa Mitte September in die Bestände einfliegt. Besonders der Rapserdfloh erreicht in Regionen mit hoher Rapsanbaudichte, z.B. in Schleswig-Holstein, eine besonders hohe Relevanz und nicht selten ein problematisches Ausmaß.  

Sobald die Keimblätter die Bodenoberfläche durchdringen, bilden diese eine attraktive Anlaufstelle für Herbstschädlinge. Ein Befall mit Rapserdflöhen ist an dem siebartigen Lochfraß der Keim- und erster Laubblätter in der Auflaufphase zu erkennen. Die Zuwanderung erfolgt an warmen, sonnigen Tagen beginnend ab der Rapsaussaat bis Ende Oktober.  

Was ist die Folge? Der Blattfraß an sich verringert die Assimilationsfläche und bremst die Entwicklung der jungen Pflanzen. Abhängig von der Wüchsigkeit des Bestandes kann man diesem in geringerem Maß (bis zu 10 % der Blattfläche) tolerieren. Problematisch wird der Blattfraß, wenn der Raps im Wuchs stagniert. 

Zur Kontrolle des Erdflohbesatzes sollten Sie spätestens nach dem Auflaufen des Rapses die Gelbschalen mit Gitterabdeckung aufstellen. Die Rapserdflöhe hüpfen dabei eher zufällig in die Schale und fliegen nicht explizit auf die Farbe Gelb. Ein leichtes Eingraben erhöht die Fängigkeit der Schalen. Auf größeren Schlägen bieten sich immer mehrere Gelbschalen an verschiedenen Stellen an. Besonderes Augenmerk gilt für Neuaussaaten, die nun in der Nähe zu Altrapsflächen liegen und im vergangenen Frühjahr einen stärkeren Befall mit Rapserdfloh-Larven aufwiesen. Die Gelbschalen müssen dann in der Nachbarschaft zu diesen Altrapsflächen bzw. speziell in der Nähe der möglichen Sommerquartiere (Knicks, Waldsäume, etc.) aufgestellt (eingegraben) werden. Bei stärkerem Zuflug innerhalb eines kurzen Zeitraums sollten die Gelbschalen täglich kontrolliert und das Wasser (+ Spüli) gewechselt werden. 

Gegenmaßnahmen: Bereits zur Aussaat werden erste Weichen gestellt. Eine optimal angepasste Saatbettbereitung fördert eine starke Entwicklung der Rapspflanzen und wirkt so dem Schadausmaß des Rapserdflohs gewichtend entgegen. Auch eine wuchsfördernde Kopfdüngung kann helfen, dass die Rapspflanzen auf einen Käfer- als auch Larvenbefall weniger empfindlich reagieren und den Befall besser kompensieren können. 

Weitere Informationen zur Erkennung und Bekämpfung der Rapsherbstschädlinge folgen in den kommenden Wochen.  

 Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise

Raps: Unkräutern effizient bekämpfen 

Welche Herbizidstrategie für Ihre Flächen die richtige ist, hängt in erster Linie vom Wetter und den vorkommenden Unkräutern ab. Wir geben einen Überblick.   

Für die eigentliche Unkraut- und Ungrasbekämpfung stehen verschiedene Strategien zur Verfügung: 

  1. Bodenherbizide im Vorauflauf bis frühen Nachauflauf: Hier ist ausreichend Bodenfeuchtigkeit für eine gute Wirksamkeit besonders wichtig. Bei Einsätzen auf trockenem Boden mit anschließendem Regen sind ebenfalls gute Wirkungsgrade zu erwarten.  

Auf Flächen mit normaler Mischverunkrautung (Kamille, Klette, Vogelmiere, Vergissmeinnicht und Taubnessel, etwas Hirtentäschel und Mohn) bietet sich im Vorauflauf bis frühen Nachauflauf der Einsatz von z. B. 0,75 bis 1,0 l/ha Fuego, 1,5 bis 2,0 l/ha Fuego Top (inkl. Wirkung auf Klettenlabkraut) oder 2,0 bis 2,5 l/ha Butisan Gold (Zusatzwirkung gegen Storchschnabel, auch Klettenlabkraut + Hirtentäschel) sowie vergleichbaren Produkten an (siehe auch Übersicht 1).  

Optimal ist die Behandlung 3 bis 5 Tage nach der Saat. Die geringeren Aufwandmengen sind für leichtere, sorptionsschwache Böden gedacht. Denn Starkniederschläge nach der Saat können dazu führen, dass der Wirkstoff in die Wurzelzone gelangt und das Wachstum des Rapsbestandes nachhaltig hindert. Bei ungünstigen Bedingungen zum Vorauflauftermin sollte mit der Behandlung besser in den Nachauflauf ausgewichen werden. 

Vorteil gegenüber den Clomazone-Strategien sind, dass die Auflagen einfacher einzuhalten sind. Verglichen mit Belkar besteht eine größere Wahlmöglichkeit der Mischungspartner. Eine Grundleistung gegen Ungräser inklusive Ackerfuchsschwanz bringen diese Mittel ebenfalls mit sich.  

  1. Clomazone-haltigen Produkten im Vorauflauf 

Auf Standorten mit einem hohen Besatz an Wegrauke macht der Einsatz von Clomazone Sinn, sofern die Anwendungsbedingungen eingehalten werden können (siehe Clomazone-Auflagen).  

Bei hoch sommerlichen Temperaturen ist ein Einsatz zu verschieben bzw. eine andere Strategie zu wählen. Clomazone wirkt relativ unabhängig von der Bodenfeuchte und kann bis drei Tage nach der Saat eingesetzt werden.  

Mit z. B. 0,3 l/ha Angelus werden Wegrauke, Hirtentäschel, Vogelmiere und Klettenlabkraut erfasst. Durch verschiedene Partner kann man die Wirkung erweitern. Ein Zusatz von 0,75 bis 1l/ha Fuego (500 g/l Metazachlor) z. B. ergänzt die Wirkung um Kamille, Ehrenpreis, Besenrauke und Vergissmeinnicht. Bei staubtrockenen Bedingungen macht ein Zusatz jedoch keinen Sinn.  

Gegen Mohn und Ackerkrummhals bietet sich relativ preisgünstig Clomazone und Fuego mit Zusatz von 0,6 l/ha Stomp Aqua an. Gegen Storchenschnabel ist es empfehlenswert Fuego durch 1,8 l/ha Butisan Kombi zu ersetzen.  

Später, im Nachauflauf kann man verbleibende Unkräuter wie Kamille, Mohn, Kornblume, Storchenschnabel, Hundskerbel und Stiefmütterchen über Belkar + Synero (+ ggf. Gräserpartner) erfassen.  

Clomazone-Einsatzbedingungen besser einschätzen:  

Der Deutsche Wetterdienst stellt zur Einschätzung der Anwendungsbedingungen zur Einhaltung der NT127 eine Deutschlandkarte zur Verfügung. Entscheidend sind die vorhergesagten Tageshöchsttemperaturen für Ihre Region – unter dem Reiter Tabelle ist eine Aufschlüsselung der Regionen nach Bundesländern zu entnehmen. Drucken Sie zur eigenen Dokumentation den Wetterbericht aus und heften Sie diesen ab.  

Wie mit den 5 m Mindestabstand umgehen?  

Die 5 m Mindestabstand der Clomazone-Produkte zu Wegrändern und Saumstrukturen können z. B. durch den Einsatz von Fuego am Rand und Fuego + Angelus + Stomp Aqua in der Mitte gelöst werden. Nachbehandelt werden Ränder dann z. B. mit Belkar + Synero (z.B. zum Termin der Gräserbekämpfung).  

 Beachten Sie die Aufbrauchfrist für folgende Clomazone-haltige Mittel:  

Am 31.07.23 endete die Zulassung von Circuit SyncTec (Clomazone + Metazachlor), Tribeca SyncTec und Colzor SyncTec (beide Clomazone + Metazachlor + Napropramid) endgültig. Der Abverkauf war noch bis zum 14. Januar 2024 möglich. Aufgebraucht werden können die Mittel bis zum 14. Januar 2025, das heißt letztmalig im Spätsommer/Herbst 2024. 

  1. Mögliche Spritzfolgen mit Belkar 
    Mit Belkar + Synero können Sie erst einmal abwarten, wie sich der Bestand etabliert und Unkräuter nach Auflauf des Rapses behandeln. Neben der Solovermarktung wird es hauptsächlich zusammen mit Synero 30 SL als Belkar-Power-Pack angeboten. Synero entspricht dem Runway VA und soll die Schwäche bei Kamille schließen. Voraussetzung für eine gute Verträglichkeit ist, dass alle Rapspflanzen zum Einsatztermin mindestens zwei Laubblätter (neben den Keimblättern) voll ausgebildet haben.  

In einer Belkar-Spritzfolge können Sie zur ersten Behandlung in EC 12 bis 14 Gräsermittel hinzugeben (siehe Übersicht 2 und 3). Bis zum nächsten Termin ist es wichtig mindestens zwei Wochen Abstand einzuhalten. 

Eine Belkar-Einfachbehandlung wird ab EC 16 bis 18 mit 0,5 l/ha empfohlen. Damit wird eine umfassende Wirkung auf u.a. Erdrauch, Hellerkraut, Hirtentäschel, Hundspetersilie, Klette, Mohn, Besenrauke, Schierling, Storchschnabel und Taubnessel erzielt. Teilwirkung hat das Mittel auf z. B. Hundskerbel, Kornblume, Vergissmeinnicht und Vogelmiere. Schwachstelle dieses Systems bildet die Bekämpfung von Wegrauke – wobei dann, genauso wie bei generell hohem Unkrautdruck, Belkar im Splitting zu empfehlen ist.  

Bei nicht ausreichender Wirkung kann eine Nach-/ Randbehandlung mit Fox erfolgen. Wegrauke bis zum 3-Blattstadium wird mit 0,6 l/ha Fox, größere Raukepflanzen werden ab EC 16 der Rapspflanzen mit 1,0 l/ha Fox erfasst (Mischung nur mit Insektiziden, Bor und Runway; zu Gräsermitteln und Fungiziden: Abstand von 7 Tagen). Achten Sie darauf, Fox auf trockene Rapspflanzen zu behandeln – helles Wetter nach der Anwendung sorgt für eine gute Wirkung.  

Zusätzliche Hinweise zur Mischbarkeit von Belkar: 

  • Auf einen Herbsteinsatz von Metconazol ist zu verzichten (u.a. in Carax, Efilor, Caramba). 

  • Mischungen mit Insektizid sind möglich, u.a. mit dem Additiv Kantor. Allerdings ist zu beachten, dass Select nur in Kombination mit Radiamix zugelassen ist und von Seiten der Corteva (Hersteller Belkar) keine Freigabe für eine Mischung von Belkar mit Kantor erteilt wurde.  

 Im Folgenden finden Sie zum Download eine Übersicht mit den Leistungen, Aufwandmengen und Preisen gängiger Rapsherbizide sowie weitere Hinweise zu wichtigen Auflagen. 

 Download: 

Wichtige Auflagen für Rapsherbizide:  

Wirkstoff/Mittel 

Auflage/ Hinweis 

Metazachlor/Dimethachlor 

  • Die Gesamtmenge dieser Wirkstoffe darf jeweils innerhalb von 3 Jahren die maximale Gesamtmenge von 750 bzw. 1000 g/ha auf derselben Fläche nicht überschreiten.  

Quinmerac  

  • Der Wirkstoff darf innerhalb eines Jahres die maximale Gesamtmenge von 250 g/ha nicht überschreiten  

Quantum (Wirkstoff Pethoxamid) 

  • NG 407: Keine Anwendung auf drainierten Flächen.  

Runway,  
Runway VA,   
Synero 

  • Runway: NG350 = Auf derselben Fläche keine Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Clopyralid (u.a. Lontrel, Effigo, Korvetto, Ariane C) im folgenden Kalenderjahr.  

  • Runway, Runway VA und Synero: NG349 = Auf derselben Fläche keine Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Aminopyralid (u.a. Milestone) im folgenden Kalenderjahr.  

Hinweise zu Nachbauproblemen beachten, Rapsstroh zur Einstreu nur im eigenen Betrieb verwenden, Gülle daraus darf nur zu bestimmten Kulturen (Getreide, Mais, Grünland) ausgebracht werden.  

Stomp Aqua (Wirkstoff Pendimethalin) 

  • Mindestens 300 l/ha Wasser, 90 % Abdriftminderung gesamter Schlag, max. 3m/s Wind, > 1l/ha: zusätzlich 5m Gewässerabstand  

 

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise. 

Rüben: Situation bleibt angespannt  

Das wechselhafte Wetter gibt den Blattkrankheiten, insbesondere Cercospora weiter Aufwind. Dort, wo Erst- und Anschlussbehandlungen nicht optimal platziert wurden, laufen Infektionen davon. 

Hauptbefallserreger bleibt Cercospora beticola, dessen Symptome treten auf nahezu allen Flächen auf (siehe proPlant-Karte). Je nach Befallsdruck und Standortbedingungen sind keine bis zwei Fungizidbehandlungen erfolgt. In Regionen, wie z. B. um und südlich von Regensburg, wo die Krankheit besonders greift, wurde vergangene Woche zum Teil das dritte Mal behandelt.  

Bei der Planung der fungiziden Anschlussbehandlung sind die Wartezeiten und maximalen Anwendungshäufigkeiten der Produkte zu beachten. Die aktuelle Bekämpfungsschwelle liegt bei 45 % mit Blattflecken (Summe aus Cercospora, Ramularia, Rost und Mehltau) befallene Blätter. 

Hinweis: Die Wartezeit von Propulse in Zuckerrüben wurde von 28 auf 7 Tage reduziert. Auch wichtig: Mit Kupferprodukten behandelte Rübenblätter dürfen nicht verfüttert werden.  

 Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise

Roggen: Saatgutbeize Signal ES in diesem Jahr auch für Roggen zugelassen  

Die insektizide Beize Signal 300 ES hate eine reguläre Zulassung gegen Schnellkäfer und Getreidebrachfliegen in Gerste und Weizen. Per Notfallzulassung ist das Mittel zur kommenden Aussaat auch im Roggen einsetzbar.  

Das Mittel von der Firma UPL Deutschland GmbH mit dem Wirkstoff Cypermethrin hat eine Notfallzulassung nach Artikel 53 VO (EG) 1107/2009 für die Saatgutbeizung im Roggen bekommen. Die Indikation umfasst Schnellkäfer, Getreidebrachfliege, Fritfliege und Getreidelaufkäfer (mehr zu diesen Schädlingen siehe Kasten). Die Zulassung ist ausschließlich auf das Inverkehrbringen als Saatgutbehandlungsmittel in Roggen beschränkt und wird für die Zeit vom 15. Juli 2024 bis zum 11. November 2024 für 120 Tage erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 3.400 Liter begrenzt. Signal 300 ES ist mit allen gängigen Getreidebeizen mischbar.  

Ergebnisse zur Wirksamkeit von Signal 300 ES liegen der LWK NRW nicht vor. Auflagen sind zu beachten. 

 

Die Larven des Schnellkäfers sind besonders Kartoffel- und Maisanbauern unter der Bezeichnung Drahtwurm bekannt. Beginnend mit der Herbstaussaat umnagen Drahtwürmer bereits die Keimlinge und es kommt zu Auflaufschäden. Blätter aufgelaufener Pflanzen welken, verfärben sich gelb oder rötlich und sterben schließlich ab. Erkennbar ist ein Befall oft daran, dass sich die Pflanzen leicht aus dem Boden herausziehen lassen. Fraßstellen wirken pinselartig zerfasert, eine Gefahr besteht in der Regel nur bis zur Bestockung des Getreides. Drahtwürmer treten besonders häufig nach einem Umbruch von Grünland auf. 

Die Larve des Getreidelaufkäfers (siehe Foto rechts) hingegen unterscheidet sich äußerlich deutlich – sie sieht nicht wie ein caramellfarbener Wurm aus, sondern ist hell mit schwarz-braunen Rückenplatten, drei kurzen Beinpaaren, dornartigen Fortsätzen am Hinterleib und einem dunklen Kopf. Erste Laufkäferlarven erscheinen ab Anfang August. Sie entwickeln sich in ihren kleinen Höhlen, die über bis zu 20 cm tiefe Wohnröhren mit der Bodenoberfläche verbunden sind. An der Bodenoberfläche sind zerkautes Pflanzenmaterial und krümelig aufgeworfene Erde in der Nähe geschädigter Getreidepflanzen ein erstes Kennzeichen auf ein Larvenvorkommen im Oberboden. Der Fraß der Larven erfolgt während des ganzen Winters bis zum darauffolgenden Frühjahr.  

Die Getreidebrachfliege ähnelt im Aussehen und Größe einer herkömmlichen Stubenfliege. Ihre Larve hat weder Beine noch eine Kopfkapsel, ist weiß und ca. 8,5 mm lang. Bei einem Larvenbefall sind an der Triebbasis einzelner Pflanzen spiralig gewundene Fraßgänge zu finden, in denen auch oft die Made sitzt. Herbzblätter lassen sich z.B. im Februar/März leicht herausziehen. Bei einem Frühbefall und unbestocktem Getreide können ganze Pflanzen absterben.  

Fritfliegen sind deutlich kleiner, ca. 2 mm lang und schwarz mit roten Augen. Ihre Larven sind bis zu 5 mm lang, schlank, und weiß glänzend. Auch sie besitzen keine Kopfkapsel und sind beinlos. Vielen ist die Fritfliege aus einem Befall im Mais bekannt. Durch die Larven werden zwei typische Schadbilder erzeugt: Frisst die Larve in frühen Herbst- und späten Frühjahrssaaten an der Blattbasis, ist diese oft verfault, Blätter vergilben und das Herzblatt lässt sich leicht herausziehen. Nicht bestockte Pflanzen gehen ein, bestockte bilden oft neue Seitentriebe aus, die jedoch selten auch Halme schieben. Richtung Kornanlage fressen Fritfliegenmaden milchreife Körner und höhlen diese aus. Es kommt zu einer partiellen (selten vollkommenen) Taubährigkeit.  

Weitere Hinweise zu den in Getreide zur Verfügung stehenden Beizen folgen in der kommenden Woche.  

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise

  

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