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Bedenklicher Trend

Bayerische Hilfsdienste beklagen Mangel an Betriebshelfern

Als Betriebshelfer muss man nicht nur universell alle Bereiche der Landwirtschaft kennen und ausüben können. Auch Krisen müssen sie meistern können. Immer weniger Landwirte haben dazu Lust.

Lesezeit: 3 Minuten

Betriebshelfer springen ein, wenn der Bauer auf dem Hof ausfällt – durch Krankheit, Unfall oder Tod. In Bayern stellt der Bundesverband der Maschinenringe allerdings einen bedenklichen Trend fest: Die Zahl der verfügbaren Helfer sinkt immer weiter.

Auch die Maschinenringe würden händeringend Leute suchen, sagt Gunther Lehmann vom MR-Magazin der dpa. "Gut ausgebildete und auch menschlich qualifizierte Betriebshelfer sind bei uns Gold wert." 67 Maschinen- und Betriebshilfsringe gibt es in Bayern.

"Das familiäre Netz kann in der Landwirtschaft noch sehr viel abfangen, sofern es nur eine kurze Erkältung ist", schildert Lehmann. "Man hilft sich auch gegenseitig, die Landwirte sind da sehr gut vernetzt." Doch ernsthafte und langwierige Gesundheitsprobleme können auch wohlmeinende Nachbarn nicht auf Dauer auffangen. 

Dann springen die von der Berufsgenossenschaft bezahlten Betriebshelfer ein. Analog übernimmt eine Hauswirtschafterin das Regiment, wenn in der bäuerlichen Familie mit klassischer Rollenverteilung die Frau krank wird und das Haus mit den Kindern brach liegt, während sich der Mann um die Tiere und das Feld kümmern muss.

Was muss ein Betriebshelfer mitbringen?

Egal ob Hauswirtschaft oder Landwirt, der Betriebshelfer muss eine klassische – in der Regel dreijährige - Ausbildung abgeschlossen haben. Viele Helfer haben zudem ein landwirtschaftliches Studium absolviert. "Ein Betriebshelfer, der auf den Hof kommt, muss das A und O der betrieblichen Abläufe grundsätzlich kennen und auf einem Milchviehbetrieb genauso einsetzbar sein wie auf einem Ackerbaubetrieb. Das könnten sie als ungelernte Kraft niemals leisten", betont Lehmann.

Doch Fachwissen ist nicht alles, erfuhr die dpa vom Fachmann weiter. "Man kommt dann ja oft in Situationen hinein, wo es in der Familie Krisen gibt, die menschlich und psychisch nicht ganz einfach sind. Da menschelt es einfach", unterstreicht Lehmann.

Warum gibt es immer weniger Helfer?

Die Gründe, warum jemand als Betriebshelfer arbeitet, sind laut dpa-Bericht vielschichtig. "Das geht quer durch die Bank vom Absolventen der Landwirtschaftsschule oder der landwirtschaftlichen Hochschule, der sich als Betriebshelfer erst mal orientieren mag, über Menschen, die keinen Betrieb mehr haben, weil es wirtschaftlich nicht mehr rentabel war, bis hin zu Austragslandwirten, die noch eine sinnvolle Tätigkeit machen wollen", schildert Lehmann.

Wie viele Betriebswirte und Hauswirtschafterinnen im Freistaat in den vergangenen Jahren für einen Einsatz vermittelt wurden, lässt sich nicht beziffern, weil die Zahlen der jeweils autonomen Maschinenringe nicht zentral erfasst werden. Aber klar ist laut Lehmann: "Die Situation wird nicht besser. Es gibt eher weniger Betriebshelfer als mehr, und die Einsatzdauer ist auch eher im längeren Bereich."

Einen Zusammenhang mit den Hofaufgaben sieht er allerdings nicht. An den großen landwirtschaftlichen Hochschulen und Schulen gebe es relativ stabile Anmeldezahlen und Abschlussjahrgänge, betont Lehmann. "Es gibt ja eine Fülle von Tätigkeiten, die man in der Landwirtschaft ausüben kann, ohne einen eigenen Betrieb haben zu müssen."

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