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topplus Krise bei der Baywa

Baywa: Energietochter und Abschreibungen belasten Halbjahresergebnis

Abschreibungen aufgrund von Werthaltigkeitsprüfungen und Verluste bei der Erneuerbaren Energie-Tochter Baywa r.e. drücken das Halbjahresergebnis der Baywa AG vor Zinsen und Steuern weit ins Minus.

Lesezeit: 4 Minuten

Eine echte Trendwende ist bei der finanziell schwer angeschlagenen Baywa AG noch nicht in Sicht. Auch wenn das Halbjahresergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) das Minus aus dem ersten Quartal 2024 ausgleicht und 0,0 Mio. € erreicht, liegt es um rund 187 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Hinzu kommt, dass die Baywa AG eine Wertberichtigung von 222 Mio. € vornehmen musste, die zu außerplanmäßigen Abschreibungen führt und ergebniswirksam ist.

Zinszahlungen noch nicht berücksichtigt

Die Werthaltigkeitsprüfungen waren notwendig geworden, nachdem die Marktkapitalisierung der BayWa unter den Buchwert des Eigenkapitals gefallen ist. „Die Abschreibungen haben keine negativen Auswirkungen auf die laufenden Sanierungsbemühungen der BayWa-Gruppe und die Umsetzung des gerade in der Erarbeitung befindlichen Restrukturierungskonzept“, teilt der Konzern mit.

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Das EBIT enthält noch nicht die hohen Zinszahlungen, die die Baywa AG aufgrund ihrer enormen Schuldenlast tätigen muss. Im Geschäftsjahr 2023 betrug die Zinslast der Baywa unterm Strich 342 Mio. €.

Verlustbringer Regenerative Energien

Das Hauptsorgenkind der Baywa bleibt das Segment Regenerative Energien. Sowohl der Rückgang des operativen Konzernergebnisses als auch die Wertberichtigung gehen größtenteils auf diese Sparte zurück. Bei einem Umsatz von 1,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,0 Mrd. Euro) lag das EBIT im Berichtszeitraum bei minus 102,8 Mio. €. Die Wertminderung beträgt insgesamt 171,5 Mio. €. Mit 114,4 Mio. € entfiel der größte Teil auf die eigenen Wind- und Solarkraftanlagen zur Vermarktung des erzeugten Stroms.

Eigenes Sanierungsgutachten für Baywa r.e.

Laut Baywa AG wurden die Krisenursachen bewertet und Gegenmaßnahmen bei der BayWa r.e. AG eingeleitet. Dazu gehören die Ernennung eines eigenen Restrukturierungsmanagers und die Beauftragung eines eigenen Sanierungsgutachtens. Für das vierte Quartal 2024 geht das Unternehmen davon aus, dass die Verkäufe im Geschäft mit Solar-, Wind- und Batteriespeicherprojekten anziehen. Wie es auch schon in der Vergangenheit der Fall war, findet der Großteil der Veräußerungen gegen Jahresende statt.

Solider Agrarhandel

Der internationale Agrarhandel im Segment Cefetra Group blieb im ersten Halbjahr 2024 hinter dem starken Vorjahr zurück, verzeichnete insgesamt aber eine solide Entwicklung: Bei einem Umsatz von 2,4 Mrd. € lag das EBIT mit 25,6 Mio. Euro über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Das Segment Agrar verzeichnete bis 30. Juni dieses Jahres sowohl beim Handel mit Agrarerzeugnissen als auch beim Verkauf von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln höhere Absatzmengen. Dem gegenüber standen gesunkene Preise, die auf das Ergebnis drückten: Mit 28,5 Mio. € (Vorjahr: 39,8 Mio. €) lag das EBIT deutlich unter Vorjahr. Der Umsatz betrug 2,6 Mrd. € (Vorjahr: 2,8 Mrd. €).

Technik mit starkem Ergebnis

Ein erneut starkes Ergebnis erzielte das Segment Technik: Der Umsatz mit 1,3 Mrd. € (Vorjahr: 1,2 Mrd. Euro) und das EBIT mit 63,0 Mio. € (Vorjahr: 41,2 Mio. Euro) legten im Berichtszeitraum zu. Die BayWa verkaufte im ersten Halbjahr 2024 mehr Neu- und Gebrauchtmaschinen. Das Service- und Ersatzteilgeschäft profitierte vom witterungsbedingt frühen Saisonstart in der Landwirtschaft.

Internationaler Apfelhandel leicht positiv

Das Segment Global Produce, das die Erzeugung und den Handel mit Äpfeln in und aus Neuseeland umfasst, hat sich im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich erholt. Stand das Vorjahr noch unter den negativen Folgen eines Zyklons in Neuseeland, profitiert das Segment in diesem Jahr sowohl im nationalen als auch internationalen Apfelgeschäft von höheren Preisen. Zudem wurde im Berichtszeitraum ein Teil der noch offenen Versicherungsleistung für die entstandenen Sturmschäden in Neuseeland ergebniswirksam. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbesserte sich das EBIT auf 5,7 Mio. € (Vorjahr: minus 2,1 Mio. €).

Schwacher Handel mit Baustoffen

Der Einbruch der Baukonjunktur am Wohnungsmarkt hat das Segment Bau weiterhin fest im Griff: Aufgrund der niedrigen Investitionen in neue Wohnbauprojekte ist die Nachfrage nach Baustoffen schwach. Das zweite Quartal, das in der Regel zu den umsatzstärksten im Jahr gehört, konnte somit die Erwartungen nicht erfüllen. Die BayWa Bau Projekt GmbH, die gemeinsam mit Partnern Bauprojekte umsetzt, entwickelte sich im ersten Halbjahr planmäßig positiv, konnte aber die Verluste im Baustoffhandel nicht kompensieren. Bei einem Umsatz von 900,6 Mio. € (Vorjahr: 978,8 Mio. €) verzeichnet das Segment somit auch nach sechs Monaten ein negatives EBIT in Höhe von minus 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €).

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