Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat auch über den Jahreswechsel 2024/25 wieder die Markenstärke von Unternehmen aus dem landwirtschaftlichen Umfeld ermittelt.
In einer telefonischen Befragung wurden knapp 700 Landwirte mit einer Durchschnittsfläche von 331 ha zu ihrer Einschätzung bezüglich Bekanntheit, Nutzen, Präferenz und Image der führenden Unternehmen im Agribusiness befragt. Aus den Antworten wird der Marken-Index (Brand-Index) berechnet, der die Markenstärke in Zahlen fasst.
Über alle Branchen hinweg weisen das Agrarchemieunternehmen Bayer CropScience, der Finanzverbund der Volks- und Raiffeisenbanken sowie der Landtechnikhersteller Fendt den höchsten Markenindex auf, gefolgt von den Sparkassen sowie Syngenta.
Top Ten der Landtechnik
Im Bereich Landtechnik zeigt sich zumindest auf den ersten sechs Plätzen nach den letzten beiden Jahren auch 2024/25 wenig Bewegung. Die insgesamt sinkenden Indexwerte im Bereich fallen bei Fendt an der Spitze noch mit am geringsten aus. Die Amazonen-Werke können sich gegen den Trend steigern und damit sehr nah an Claas heranrücken.
Mehr tut sich in der zweiten Tabellenhälfte. Dort kann Case IH gleich vier Plätze gutmachen und rückt auf Rang 7 vor Kuhn und Deutz-Fahr. Krone verteidigt Platz 10 gegenüber New Holland. Regional kann John Deere dieses Jahr wieder die Führung im Osten vor Fendt und Claas übernehmen, während Fendt in allen anderen Regionen sowie wie im Vorjahr in allen Teilindices an der Spitze steht.
Die besten in der Tierhaltungstechnik
In der Tierhaltungstechnik markiert die aktuelle Befragung einen Markstein. Denn dort kann Lely erstmals DeLaval von den Spitze verdrängen. Der niederländische Stalleinrichter übernimmt auch in den Teilindices von Markenbekanntheit und Markenimage den Spitzenplatz. Patura verteidigt den im letzten Jahr erstmals erreichten dritten Rang und behauptet auch die Führung in Markenloyalität und Markenperformance.
Big Dutchman steht an der Spitze bei den Veredelungsbetrieben und tauscht mit GEA die Plätze, während sich Förster-Technik und die BvL Group in die Top-Ten vorarbeiten können. DeLaval bleibt im Norden führend, während sich Lely den Spitzenplatz im Westen und Süden sowie Patura jenen im Osten sichern.
Betriebsmittel für die Tierhaltung
Bei den Futtermitteln ist ein Führungswechsel zu verzeichnen. Dort erringt die Agravis wieder die Spitzenposition und erobert den im letzten Jahr an Schaumann verlorenen Spitzenplatz zurück. Josera bleibt mit einigem Abstand auf Rang 3.
Deutlich um zwei Plätze verbessern konnte sich die Bay-Wa, die mit der Dt. Tiernahrung Cremer den Platz tauscht. Milkivit, Bergophor und Salvana bleiben auf den Rängen 5, 7 und 8, während MS Schippers und Sano ebenfalls die Plätze tauschen. Schaumann ist Imageführer des Bereichs und liegt weiterhin bei den Rinderhaltern vorn, während die Agravis die drei anderen Teilindices sowie bei den Schweineund Geflügelhaltern dominiert.
Regional ist Schaumann im Osten an der Spitze, während der Westen und Norden an die Agravis gehen. Überraschend stark zeigt sich Milkivit im Süden, wo sie erstmals den Spitzenplatz besetzen kann.
Agrarchemie und Saatgut
Mit unspektakulären Ergebnissen wartet der Bereich Agrarchemie, Pflanzenschutz und Saatgut auf. Dieser zeigt sich erneut sehr stabil und wird wie im Vorjahr von Full-Linern angeführt.
Mit Bayer CropScience, BASF, Syngenta, KWS Saat, Saaten-Union und Adama ändert sich auf den ersten sechs Plätzen nichts. Mehr Bewegung gibt es in der zweiten Tabellenhälfte. Dort macht K+S zwei Plätze gut und tauscht mit DSV, dazwischen verteidigt Corteva Rang 8.
Neu in den Top-Ten ist mit Yara ein weiterer Düngerspezialist. An der Tabellenspitze sind es marginal bessere Werte im Loyalitäts- sowie im Performanceindex, die Bayer CropScience das Topranking sichern. Die BASF führt im Westen, während Bayer CropScience die Führung in den drei übrigen Regionen behauptet. Bei den ökologisch wirtschaftenden Landwirten wird KWS erneut am besten bewertet, gefolgt dieses Mal von Bayer CropScience und der Saaten Union.
Handel und Dienstleister - BayWa auf Platz 5?
Ein deutlich anderes Bild als im Vorjahr zeigt sich an der Spitze des Bereichs Handel und Dienstleister. Hier gelingt der Agravis die Meisterleistung, sich zum zweiten Mal die Führung in einer zweiten Kategorie zu sichern.
Der private Landhandel, der auch die höchsten Werte in den Teilindices zur Markenloyalität und Markenperformance erreichen kann, verbessert sich auf Rang 2. Die Maschinenringe als Letztjahresführende müssen sich mit Platz 3 begnügen.
Am Tabellenende steigert sich der Landhandel Weiterer auf Rang 9, während Team Agrar Platz 10 verteidigt. Etwas rückläufig sind die ehemals deutlichen regionalen Unterschiede. Hier führt die BayWa im Süden, während sich die Agravis die drei anderen Regionen sichern kann. Im Vergleich zum Vorjahr kann der Landhandel Weiterer den größten Zuwachs verzeichnen, während der Deutsche Wetterdienst einen Großteil der Vorjahresgewinne wieder einbüßt.
Banken und Versicherungen
Bereits im Gesamtranking war die enge Verzahnung der Landwirte mit ihren Hausbanken vor Ort zu sehen. Wie bereits im letzten Jahr sind hier die dezentral bzw. regional organisierten genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken mit einigem Abstand vor den Sparkassen führend.
Dies gilt für alle Teilindices sowie in allen Regionen. Lediglich in der Größenklasse zwischen 500 und 1.000 ha können sich die Sparkassen an die Spitze setzen.
Die Allianz schafft es, an der Vereinigten Hagelversicherung vorbeizuziehen. Basierend auf dem Gesamtranking und dem Produktportfolio der einzelnen Marken bleibt es bei Banken und Versicherungen in der Landwirtschaft bei olgendem Ranking: Banken: Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen, Landwirtschaftliche Rentenbank Versicherungen: R+V Versicherung, Allianz, Vereinigte Hagel.
Erneuerbare Energien
Die DLG hat die Landwirte auch nach ihren Einschätzungen zu den besten und innovativsten Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien befragt. In diesem Segment können SMA Solar und Enercon ihre beiden ersten Plätze verteidigen, während die Viessmann-Werke den im letzten Jahr verlorenen dritten Tabellenplatz zurückerobern. Mit zwei Plätzen deutlich aufwärts geht es für agriKomp, während Siemens Energy zwei Plätze verliert.
Auch in der zweiten Tabellenhälfte ist deutlich Bewegung zu sehen. Wie regional unterschiedlich die Relevanz von Windund Solarenergie sind, lässt sich an den Rankings erkennen. Im Süden und Westen führt SMA Solar das Markenranking an, während Enercon im Osten und Norden den ersten Platz belegt.
Für die einzelnen Teilbereiche ergeben sich folgende Rankings:
Biogas: AgriKomp, Siemens Energy, PlanET
Solarenergie: SMA Solar, Viessmann Werke, Siemens Energy
Windkraft: Enercon, Siemens Energy, Vestas