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topplus Gesunkene Einkommen

Situationsbericht: Ackerbau und Futterbau verlieren massiv - Veredler im Plus

Der Situationsbericht des Bauernverbandes zeigt die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft in Deutschland. Welche Betriebe verlieren Einkommen, welche gewinnen etwas hinzu?

Lesezeit: 3 Minuten

Nach den guten Wirtschaftsergebnissen im Wirtschaftsjahr 2022/23 hat sich die Einkommenslage der Landwirte im vergangenen Wirtschaftsjahr 2023/24 deutlich verschlechtert. Laut Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes erwirtschaftete ein Betrieb ein Unternehmensergebnis von durchschnittlich 77.500 €, das sind 29 % weniger als im Vorjahr. Hintergrund für das niedrigere Ergebnis sind die gegenüber dem Vorjahr um 9,1 % gefallenen Erträge, wie z.B. Umsatzeinbußen bei Getreide, Raps und Milch durch fallende Preise. Die EU-Direktzahlungen belaufen sich pro Betrieb auf durchschnittlich 22.800 € und tragen damit 29 % zum Unternehmensergebnis bei.

Unternehmensergebnis ist nicht Reingewinn

Wichtig zu wissen ist bei den Zahlen: Es handelt sich nicht um den Reingewinn. Aus diesem Geld müssen Landwirte nicht nur die nicht entlohnten Familienarbeitskräfte und das eingesetzte Eigenkapital sondern auch Teile der Neuinvestitionen bezahlen.

Aus den rund 6.900 Jahresabschlüssen von Praxisbetrieben, die für das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2023/24 auf alle landwirtschaftlichen Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe hochgerechnet wurden, lässt folgendes ablesen:

  • Ackerbauern verdienten mit durchschnittlich 72.871 € rund 32 % weniger als im Vorjahr. Einsparungen beim Düngemittelaufwand sowie höhere Erträge aus Zuckerrüben- und Kartoffeln konnten die erheblich niedrigeren Erlöse aus dem Getreide- und Rapsanbau bei Weitem nicht ausgleichen.

  • Milchviehbetriebe erzielten wegen der niedrigeren Milchpreise ein um 42 % geringeres Unternehmensergebnis von 78.600 €. Und das, obwohl der Aufwand für Futtermittel deutlich sank.

  • Sonstige Futterbaubetriebe: Mutterkuhhalter und Rindermäster erzielten im Wirtschaftsjahr 2023/24 mit 37.600 € rund 35 % weniger als im Vorjahr und damit das niedrigste Ergebnis aller Betriebsformen.

  • Veredlungsbetriebe konnten ihr Unternehmensergebnis durch höhere Erzeuger- und gesunkene Futtermittelpreise um fast 20 % verbessern. Deutliche Rückgänge verbuchten dagegen die Geflügelmäster.

  • Biobetriebe erzielen bei Einbußen von 8 % insgesamt 89.100 €. Hier wurden 377 Betriebe analysiert. In diesen waren im Durchschnitt 35.600 € Zahlungen u.a. aus Agrarumweltmaßnahmen der Länder zu verzeichnen. Im Durchschnitt aller Haupterwerbsbetriebe liegen diese Zahlungen bei 6.100 €.

  • Nebenerwerbsbetriebe verzeichneten ein starkes Minus, ihr durchschnittliches Unternehmensergebnis sank um 43 % auf 12.400 €. Es deutet einiges darauf hin, dass sich Nebenerwerbsbetriebe stärker auf die Bodenbewirtschaftung sowie außerlandwirtschaftliche Einkommensquellen konzentrieren.

Wie gut die Existenz eines Betriebes gesichert ist, zeigt die Eigenkapitalbildung. Hier wurden im Schnitt nur 9.000 € erreicht. Betrachtet man die letzten drei Wirtschaftsjahre 2021/22 bis 2023/24, erwirtschafteten etwa 42 % der Haupterwerbsbetriebe mehr als 20.000 € Eigenkapitalbildung. Als erforderlich zur Sicherung der Existenz eines Haupterwerbsbetriebes gilt eine jährliche Eigenkapitalbildung von mind. 15.000 bis 25.000 €.

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