Der deutsche LNG-Markt steht im Vergleich zu anderen Ländern wie Spanien, Italien oder Norwegen erst am Anfang. Derzeitige LNG-Spitzenreiter sind Spanien mit 37 Tankstellen, Italien mit 31 und Frankreich mit 27.
Nach Angaben der Bundesregierung existieren derzeit vier öffentliche LNG-Tankstellen für Lkw in Deutschland. Für komprimiertes Erdgas (CNG) gibt es dagegen etwa 900 Tankstellen, davon etwa 90 Lkw-taugliche. „Bei entsprechenden Rahmenbedingungen könnten bis 2020 schon 50 LNG-Tankstellen aufgebaut werden. Damit wäre eine für den Anfang ausreichende Versorgung in Deutschland sichergestellt“, erklärt Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Auch könnte Deutschland die Vorgaben der EU-Richtlinie über den „Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe“ erfüllen. Allein der Infrastrukturanbieter Liqvis, eine Tochter des Energiekonzerns Uniper, will bis Ende 2020 in Deutschland mindestens acht LNG- Tankstellen betreiben.
Der Hersteller von Industriegasen AGA AS, ein Unternehmen der Linde Group, hat im Dezember 2018 die erste norwegische Tankstelle für Flüssigbiogas in Leirdal in Oslo eröffnet, im April folgte die zweite in Halden. Das flüssige Biogas wird aus Bioabfällen wie Müll, Fischabfällen, Gülle, Schlamm, Abwasser und organischen Resten aus Wäldern gewonnen.