Zürn hat ein neues Direktschneidwerk zur Ernte der Durchwachsenen Silphie entwickelt. Wir stellen die technischen Details des Profi Cut 700 vor.
Auf rund 3000 Hektar wächst die Silphie in Deutschland – Tendenz stark steigend. Auch die Landtechnikindustrie stellt sich mittlerweile auf die Dauerkultur ein, die als Biogaseinsatzstoff beliebter wird. Mussten Landwirte bei der Anlage der Dauerkultur aber noch vor einigen Jahren Setzlinge pflanzen, lässt sie sich heute bequem aussäen.
Nicht ganz so einfach ist jedoch die Ernte der bis zu 3 m hoch wachsenden Pflanze. Denn die ausladenden Stengel verhaken sich und bilden eine dichte Matte. Herkömmliche Maiserntevorsätze am Feldhäcksler stoßen hier an ihre Grenze.
Abhilfe will der Hersteller Zürn Harvesting mit einer neuen Generation des Direktschneidwerks „ProfiCut“ schaffen, das sich zur Ernte von Pflanzengemengen wie Wickroggen oder für dichte Bestände wie Silphie, Sorghumhirse oder Ungarisches Energiegras (Szarvasi) eignen soll.
Extras für die Silphie-Ernte:
Speziell für die Silphie-Ernte rüstet der Hersteller die bestehenden Direktschneidwerke auf:- Ein drehbarer Rollenniederhalter statt des starren Frontabweiserrohres. Dieser ist hydraulisch in der Höhe verstellbar und drückt die Pflanzen leicht nach unten. Die vom Hächsler weggebogenen und somit gespannten Pflanzenstengel sollen sich damit leichter abschneiden lassen. Niederhalter haben sich auch bei der Ernte von Kurzumtriebsplantagen oder zum Mähen von Landschaftspflegematerial bewährt. Die Rolle sorgt dafür, dass die Pflanzen an dem Niederhalter entlanggleiten und sich nicht verhaken.
- Hydraulisch angetriebene Seitentrenner – in Form von senkrecht stehenden Messerbalken – schneiden den dichten Pflanzenbestand auseinander, damit er einfacher eingezogen werden kann.
- Die Seitentrenner besitzen eine Anfahrsicherung: Treffen sie auf ein Hindernis, weichen sie nach hinten aus, ohne abzubrechen.
- Der Hersteller hat auf die große Einzugsschnecke mit 80,8 cm Durchmesser spezielle Mitnehmer geschraubt, um das Erntegut „aggressiver“ einziehen zu können.
Das Schneidwerk arbeitet mit dem zweiteiligen OptiDisc-Mähbalken von Kuhn, der die Pflanzen abschneidet. Über ein Getriebe kann der Fahrer von der Kabine aus die Drehzahl der Vorpesswalze variieren: Ein schnellerer Vorschub sorgt für längere Häckselstücke. Dreht die Walze langsamer, werden die Stengel kürzer gehackt.
Das Direktschneidwerk gibt es in den Arbeitsbreiten von 5,30 und 7,00 m für Feldhäcksler von John Deere und Fendt. Zum Transport liegt es auf einem absenkbaren, zweiachsigen Transportwagen, der hinter den Häcksler gehängt wird. Kontakt:
hinrich.neumann@topagrar.com