Wie erwartet, ist der Zubau von neuen Windenergieanlagen im ersten Halbjahr 2019 massiv eingebrochen. Nach der Statistik des Bundesverbandes Windenergie (BWE) gab es – abzüglich der abgebauten Anlagen – einen Nettozubau von 35 Anlagen mit 231 MW Leistung. Dies ist der schlechteste Wert seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000, teilt der BWE mit. In den Jahren 2014 bis 2017 lag der jährliche Zubau bei durchschnittlich 4600 MW pro Jahr. Als Grund für den stockenden Ausbau sieht der BWE Fehler im Ausschreibungsdesign und einen Genehmigungsstau.
Zudem fallen ab dem Jahr 2021 immer mehr Bestandsanlagen aus der Förderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Bis 2025 geht es um 16000 MW Leistung.
Im Rahmen einer Befragung der Fachagentur Windenergie an Land haben Hersteller als häufige Hemmnisse im Genehmigungsverfahren bei Windenergie an Land die Themen genannt:
- Flächenverfügbarkeit (Regional- und Bauleitplanung),
- Artenschutz (Vögel/Fledermäuse),
- Flugsicherung bzw. militärische Belange der Luftfahrt,
- Bürgerinitiativen,
- Wechsel des Anlagentyps/-herstellers,
- Klagen gegen genehmigte Regionalpläne der Planungsträger oder im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens von Windprojekten durch Dritte.
Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Die akute Krise ist auch bei Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier angekommen. Der Minister will sich nach der Sommerpause mit Vertretern der Windenergiebranche sowie der Bundesländer treffen.