Das Land Niedersachsen fördert ein groß angelegtes Modellprojekt zu flüssigem Biomethan (Bio-LNG). Das bei -162°C verflüssigte Gas erreicht eine höhere Energiedichte als Dieselkraftstoff und gilt als wichtige Option für den Schwerlastverkehr, Busse und Schiffe. Das Ministerium fördert das auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt mit 254000 €. Projektkoordinator ist das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie in Werlte.
In Niedersachsen sollen mit dem Projekt neue Handlungsfelder für Biogasanlagen erprobt sowie die nötige Infrastruktur aufgebaut werden. Geplant sind Verflüssigungsanlagen an bestehenden Biomethananlagen. Diese liefert der Projektpartner GasCom. Sie haben eine Kapazität von 6 t LNG pro Tag und setzen flüssigen Stickstoff als Kältemittel ein. „Wir docken an die Aufbereitungsanlagen an. Das zu verflüssigende Biomethan sollte Netzgasqualität mit maximal 3% CO2 haben“, sagt Dr. Can Kreuz von der GasCom Equipment GmbH.
Künftig werden sich aber eher größere Verflüssigungsanlagen durchsetzen, die über 100 t LNG pro Tag herstellen, meint Jürgen Muhle von der Alternoil GmbH, die in Deutschland eine LNG-Logistik sowie ein Tankstellennetz aufbauen will. Christian Schneider von der Liquind 24/7 GmbH erwartet, dass Betreiber LNG nicht selbst herstellen, sondern dass das Biomethan durch das Netz zu größeren Verflüssigungsanlagen geleitet wird. Er hält den Bedarf an Bio-LNG für so groß, dass ca. 2000 Biogasanlagen auf die Biomethanproduktion umgerüstet werden könnten.