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Schlechte Dokumentation kann zum Ruin führen

Lesezeit: 3 Minuten

Der Sachverständiger Toni Baumann zeigt auf, welche fatalen Folgen fehlende Dokumente bei einem Schaden haben können.


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Die ARGE Biogas – Safety First hat ein Online-Betriebshandbuch entwickelt. Wofür ist das nötig?


Baumann: Bei meiner täglichen Arbeit als Schadenssachverständiger muss ich immer wieder feststellen, dass die Betreiber von Biogasanlagen ihre Sicherheitsdokumentation sehr schlampig handhaben. Dabei ist das im Schadensfall extrem wichtig. Versicherungen suchen heute nach jedem Schlupfloch, um Schäden nicht oder nur teilweise übernehmen zu müssen. Das kann dem Betreiber viel Geld kosten – bis hin zur Pleite der Anlage.


Welche Schäden beobachten Sie?


Baumann: Ich werde ja häufig nur nach schweren Schäden angefordert. Das sind Brände, Sturmschäden an Folienhauben oder Havarien, bei denen Gülle bzw. Gärreste freigesetzt werden.


In welchen Fällen kommt es zu Diskus-sionen mit der Versicherung?


Baumann: In einem Fall ist z.B. ein Foliengasspeicher in einem Gebäude geplatzt, weil die Überdrucksicherung nicht auslöste. Bei dieser war Kondensatwasser bei minus 12°C eingefroren. Das freigesetzte Gas ist über Kabelkanäle in den Schaltschrank des BHKW-Raumes geströmt und hat dort eine heftige Explosion verursacht. Die Versicherung hat die Regulierung abgelehnt, weil der Betreiber das Auffüllen und Kontrollieren des Frostschutzes in seinen Überdrucksicherungen nicht dokumentiert hatte. In einem anderen Fall zahlte die Versicherung nicht, weil der Betreiber keinen Nachweis hatte, dass er an der vorgeschriebenen Sicherheitsschulung nach der TRGS 529 teilgenommen hat. Bei einer dritten Anlage wurden mehrere Feuerwehrleute bei einem Brand an einer Gärrestetrocknungsanlage durch Schwefelsäuredämpfe verletzt. Der Brand hatte zum Schmelzen von Kunststoffbehältern der Schwefelsäure geführt. Später wurde bemängelt, dass der Betreiber kein Gefahrstoffkataster nach TRGS 529 geführt hatte und die gelagerte Schwefelsäure nicht in den Feuerwehrplänen eingezeichnet war.


Was können Betreiber daraus lernen?


Baumann: Das zeigt, dass die oft als lästig empfundene Dokumentation im Ernstfall überlebenswichtig sein kann. Kommt es zu einem Brand, Verpuffung oder Unfall mit Personenschaden, sammelt die Polizei im Auftrag der zuständigen Staatsanwaltschaft sofort alle auffindbaren Dokumente ein. Alles, was nicht dokumentiert ist, gilt vor Gericht als nicht gemacht.


Wie soll Ihre Online-Software helfen?


Baumann: Damit (https://info.safetydocx.de) wollen wir Betreibern ein Online-Programm anbieten, das auch unterwiesene Laien bedienen und damit ihre Sicherheitsdokumente einfach durch anklicken erstellen, sichern, ausdrucken und aktualisieren können. Das umfasst Dokumente wie die Gefährdungs-beurteilung, das Explosionsschutzdokument, Betriebsanleitungen, Gefahrstoff-Sicherheitsdatenblätter, Prüf- und Wartungsprotokolle oder Pflicht-Unterweisungen für Mitarbeiter und externe Dienstleister.


Was kostet das Programm?


Baumann: Es kostet in der Basisversion einmalig für ein Jahr 499 € (netto). Dann folgt eine jährliche Lizenzgebühr von 99 €.

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