Der Stromverbrauch in Deutschland wird bis zum Jahr 2030 trotz deutlicher Energieeinsparung stark ansteigen, wenn Deutschland sein Ziel von 65% erneuerbare Energien im Stromsektor erreichen will. Denn Elektrizität wird auch in den Sektoren Mobilität, Gebäude und Industrie benötigt. Darum muss der Ausbau der erneuerbaren Energien spätestens ab dem Jahr 2021 um ein Vielfaches höher sein als heute. Während die Regierung dabei von einem jährlichen Verbrauch im Jahr 2030 von 590 Terawattstunden (TWh) ausgeht, hält der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) 740 TWh für realistischer. Ab 2021 bis 2030 müsste der jährliche Zubau nach BEE-Berechnungen dann wie folgt aussehen:
- Photovoltaik: 10000 Megawatt pro Jahr (MW/Jahr),
- Windenergie an Land: 4700 MW,
- Windenergie auf See: 1000 MW,
- Bioenergie: 600 MW,
- Wasserkraft: 50 MW,
- Geothermie: 50 MW.
Aus Sicht des BEE könnte die Branche 2030 weit über 80 Prozent Ökostrom liefern, wenn der Gesetzgeber ambitioniertere Rahmenbedingungen setzen würde. Nur damit wäre es auch möglich, das verbindliche Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu erfüllen. Mit dem selbstgesteckten 65%-Ziel dagegen würde Deutschland das Abkommen nicht erfüllen.