Künftig können sich Nahrungsmittel und Solarstrom auf Ackerflächen gleichzeitig produzieren lassen. Diese Möglichkeit wollen Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie und der Universität Hohenheim erforschen. Nach Ansicht der Institute nimmt die Nutzungskonkurrenz bei Stromgestehungskosten der Solarparks von deutlich unter 10 ct pro Kilowattstunde immer mehr zu. Bei dem "Agrophotovoltaik" genannten Konzept werden unter den Modulen Nahrungsmittel angebaut.
Ein Pilotprojekt, an dem auch der Landesbauernverband Baden-Württemberg und der Bundesverband Solarwirtschaft beteiligt sind, startet im März 2015 in der Region Bodensee-Oberschwaben. In der Region ist der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch mit 12 % unterdurchschnittlich, weil u.a. Windräder wegen des Alpenpanoramablicks unerwünscht sind und das Biogasanlagenpotenzial in der Obst- und Hopfenanbauregion gering ist. Für die Kombination von Feld- und Gemüsebau wie z.B. Kartoffeln oder Salat unter Freiflächenanlagen sehen die Wissenschaftler dagegen Chancen, die sich auch auf andere Regionen übertragen ließen.