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Versorgung mit Wind und Solarstrom

BASF Schwarzheide: Pilotversuch mit erneuerbaren Energien erfolgreich

18 Tage lang hat ein virtuelles Kraftwerk aus Wind- und Solaranlagen den Chemiestandort Schwarzheide in Brandenburg mit erneuerbarem Strom beliefert.  

Lesezeit: 3 Minuten

Seit 2019 modernisiert die BASF Schwarzheide GmbH das unternehmenseigene Gas- und Dampfturbinenkraftwerk für insgesamt 73 Mio.€. Vom 1. bis 18. Mai 2021 standen die Gasturbinen des Kraftwerks bedingt durch den Umbau still. Diesen Zeitraum nutzte BASF für einen Pilotversuch. 18 Tage lang wurde der Produktionsstandort in der Lausitz überwiegend mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben.

BASF kooperierte für diesen Pilotversuch mit erneuerbaren Energien aus Brandenburg. Der Energieversorger Regiogröön bündelte Wind- und Solaranlagen im „virtuellen Kraftwerk“ von Nordgröön und belieferte den Chemiestandort. In Zeiten, in denen die ausgewählte Brandenburger Strom-Erzeugung nicht ausreichte, erfolgte ein überregionaler Ausgleich durch bundesweite Wind-, Solar- und Biogasanlagen. Der Anteil erneuerbarer Energie am Stromverbrauch des Industriestandorts lag im Pilotzeitraum bei etwa 60 %. Rund 7.800 MWh an Ökostrom wurden verbraucht, was dem Jahresverbrauch von etwa 2.200 Haushalten entspricht. In 18 Tagen wurden so etwa 2.500 Tonnen CO₂-Emissionen vermieden.

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Wertvolle Erfahrungen

„Wir haben gezeigt, dass es bereits heute technisch möglich ist, einen Standort der chemischen Industrie, mit seinen hohen Anforderungen an die Versorgungssicherheit, mit Strom aus erneuerbaren Quellen zu versorgen“, erklärt Dr. Robert Preusche, Leiter Transformation erneuerbare Energien bei der BASF Schwarzheide GmbH. Man habe wertvolle Erfahrungen zur Integration erneuerbarer Energie in die industriellen Prozesse sammeln können, aber auch Hürden identifiziert. „Diesen Versuch konnten wir mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit nur während des Kraftwerksstillstandes durchführen, da der Strombezug aus dem Netz erhebliche Mehrkosten verursacht“, so Preusche. Netzentgelte und EEG-Umlage sorgen im Moment dafür, dass der Ökostrom von außen für das Unternehmen etwa dreimal teurer ist als der Einsatz eigenerzeugter Energie aus fossilen Brennstoffen.

Voraussetzungen für das Gelingen der Transformation

BASF hat sich zum Ziel gesetzt, ab dem Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Im Zentrum der langfristigen Umstellung hin zu Netto-Null-CO2-Emissionen steht der Einsatz neuer Technologien, bei denen fossile Energieträger wie Erdgas durch elektrischen Strom aus erneuerbaren Quellen ersetzt werden. Im unmittelbaren Umfeld des Werkes sind mehr als 390 MW Leistung aus Erneuerbaren installiert, weitere Anlagen sind in Planung. Wirtschaftlich nutzen kann das Unternehmen diesen Standortvorteil jedoch bisher nicht. „Damit wir erfolgreich sein können, brauchen wir erneuerbaren Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen. Diese Aufgabe ist nur durch eine neuartige und intensive Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie zu meistern“, appelliert Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH. Entscheidend sei ein entsprechender Regulierungsrahmen, der den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich beschleunigt und den grünen Strom von Abgaben wie der EEG-Umlage entlastet, wo immer Anlagen ohne öffentliche Förderung errichtet wurden.

Seit 2019 treibt das Unternehmen die Initiative „Chemie und Energie aus Erneuerbaren in Schwarzheide“, kurz: chEErs, voran, um die Nutzung erneuerbarer Energien im industriellen Umfang für die Chemieproduktion zu erproben. Aktuell wird ein Konzept erarbeitet, um unterschiedliche, stationäre Batteriespeicher zu testen. Ziel dabei ist es, eine stabile und zuverlässige Versorgung des Werks aus schwankender Erzeugung zu erproben. Fuchs betont: „Es ist wichtig, dass wir hier in Schwarzheide schon jetzt die Weichen stellen und die Integration erproben, weil die Chemie der Zukunft auf Strom aus erneuerbaren Energien bauen wird.“

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