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Bayern moniert erneut die Biogaspläne der Regierung

Bayerns Bauernpräsident Walter Heidl und Bayerns Energieministerin Ilse Aigner kritisieren die Bundesregierung für ihre Biogaspläne.

Lesezeit: 3 Minuten

Biogas hat gegenüber anderen Erneuerbaren Energien einen entscheidenden Vorteil: Es ist speicherbar und kann Energie dann liefern wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. „Doch mit der geplanten Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzesdroht diese dezentrale und flexible Speichertechnologie ausgebremst zu werden“, sagte der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl am Freitag auf Gut Eichethof, das zum Schloss Hohenkammer (Landkreis Freising) gehört.

 

Heidl machte zusammen mit der bayerischen Energieministerin Ilse Aigner und dem Landesvorsitzenden des Bund Naturschutzes in Bayern, Hubert Weiger, deutlich, dass gerade Biomasseanlagen entscheidend für die Versorgungssicherheit und das Gelingen der Energiewende sind. „Um die Stärken der Biomasse ausspielen zu können, sind bei der EEG-Reform aber noch dringend Nachbesserungen nötig“, sagte Heidl.



Deutlich wird das in Hohenkammer: Das Gut Eichethof existiert bereits seit dem 11. Jahrhundert und war seit jeher Nahrungs- und Energielieferant für das Schloss Hohenkammer. Als es um die Neuausrichtung des landwirtschaftlichen Betriebes ging, sollte das Schloss landwirtschaftlich und energetisch unabhängig werden – wie in alten Zeiten. Seit 2008 liefert deshalb eine Biogasanlage und zwei Blockheizkraftwerke Strom und Wärme. Die Energie dafür kommt zu einem großen Teil aus Kleegras, das auf den ökologisch bewirtschafteten Feldern wächst. Außerdem werden der auf dem Hof anfallende Mist, sowie Getreideschrot und Mais zur Energiegewinnung eingesetzt. Durch eine Umrüstung der Anlage könnte die Energie künftig noch bedarfsgerechter erzeugt und Lücken in der Stromversorgung gechlossen werden.



Doch die Pläne auf Gut Eichethof sind gefährdet. Schuld ist unter anderem die geplante Obergrenze für flexible Stromerzeugung aus Biomasse bei bundesweit 1.350 Megawatt. „Bei Photovoltaik gibt es heute bereits Anlagen mit 36.000 Megawatt, bei der Windenergie sind es rund 35.000 Megawatt. Um Schwankungen auszugleichen, ist ein solcher Deckel völlig ungeeignet“, sagt Heidl. Durch flexible Biogasanlagen könnte außerdem der Bau von Ausgleichskraftwerken und der Netzausbau deutlich reduziert werden. Untersuchungen des UmweltClusters Bayern zeigen, dass allein beim Netzausbau bis zu einer Milliarde Euro eingespart werden könnten, wenn aus den bestehenden Biogasanlagen in Bayern bedarfsgerecht Strom geliefert wird.



Trotzdem hat der Bundesrat den Gesetzesentwurf zur EEG-Reform in der letzten Woche ohne grundlegende Einwände durchgewunken. Die vom Bayerischen Bauernverband geforderten Nachbesserungen wurden nur zum Teil aufgegriffen. „Der Investitions- und Vertrauensschutz für Bestandsanlagen und für in Planung befindliche Projekte muss gewährleistet werden“, fordert Bauernpräsident Heidl. Um dezentralen Konzepten den Rücken zu stärken, sollte außerdem der Eigenverbrauch von Strom und Wärme unterstützt und regionale Vermarktungsmodelle für Ökostrom gefördert werden.



 

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