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Beenden Ausschreibungen die Bürgerenergie?

Künftig soll es keine einheitliche und feste Vergütung mehr für Strom aus großen Solarstromanlagen geben. Stattdessen wird die Förderhöhe in Ausschreibungen festgelegt. Für klassische Bürgerprojekte wäre es ein Rückschlag. Sie müssten neue Ideen entwickeln. Ein Kommentar von Hinrich Neumann.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Regierung will künftig keine feste Einspeisevergütungen mehr für Strom aus erneuerbaren Energien zahlen. Stattdessen sollen die Betreiber der Anlagen in einer Ausschreibung selbst vorschlagen, welche Vergütung sie für den Betrieb der Anlage benötigen. Das Angebot mit den geringsten Kosten erhält dann den Zuschlag. Ob dieses Modell funktionieren kann, testet die Regierung in einem Pilotverfahren. Die zweite Ausschreibung beginnt gerade.


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Schon die erste Runde im April hat gezeigt, dass sich an dem Verfahren nur große, finanzstarke Projektgesellschaften beteiligen. Denn es gibt viele finanzielle und bürokratische Risiken. Bürgerwindparks könnte es künftig überhaupt nicht mehr geben, zeigt eine aktuelle Studie, die die Energie- und Klimaspolitikberatung Enklip im Auftrag des Bündnisses Bürgerenergie erstellt hat. Das finanzielle Risiko, einen Zuschlag nicht zu bekommen, sei sehr hoch. Es rechne sich nur für Unternehmen, die die Kosten verlorener Bewerbungen wiederum auf gewonnene Ausschreibungsverfahren umlegen können. Die Planung eines Windparks ist zudem sehr zeitintensiv und teuer. Keine Bürgergemeinschaft wird diese Ausgaben auf sich nehmen, wenn nicht im Vorfeld sicher ist, dass sie am Ende auch einen Zuschlag erhält. Hinzu kommt: Wer trotz einer Zusage seine Anlagen nicht baut, muss eine Strafe zahlen. Dabei bleibt das Risiko, dass ein Windpark von Anwohnern oder Bürgerinitiativen ausgebremst wird, hoch. Eine mögliche Strafe wäre das Aus für das Bürgerprojekt.


Sollte die Bundesregierung das Verfahren trotz der Gegenargumente einführen, müssen sich Bürger und Landwirte dennoch nicht geschlagen geben. Denn in fairen Kooperationen mit bürgernahen Planungsgesellschaften, die das Risikokapital aufbringen, könnten sie sich weiterhin an Windparks beteiligen – auch wenn die Rendite sinkt.


Eine andere Möglichkeit ist es, sich gänzlich unabhängig vom EEG zu machen. Denn Wind- und Solarstrom wird auch für Gewerbe und Industrie interessant, wie der Landtechnikkonzern Fendt oder die Discounterkette Aldi Süd beweisen. Warum nicht in der Gemeinschaft Strom erzeugen und an Gewerbebetriebe verkaufen? Oder mit diesen kooperieren? Auch bieten immer mehr Stadtwerke eigene Ökostromtarife an und beliefern ihre Kunden mit Nicht-EEG-Strom. Auch das könnte ein Weg für Bürgerenergie-Gemeinschaften sein.

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