Die Biogasanlage "BioEnergie Gettorf" ist vom Fachverband Biogas für die Idee des regenerativen Speicherkraftwerks ausgezeichnet worden. Betreiber Martin Lass produziert hier mit einem Berufskollegen seit 2009 Biogas. Inzwischen versorgt sein Betrieb auch die eigenen Wärmenetze in Tüttendorf und Gettorf, an die neben zahlreichen Einfamilienhäusern auch das Schul- und Sportzentrum sowie ein Hospiz angeschlossen sind. Mit einem großen Biogasspeicher als Kernstück, weiteren Wärmepufferspeichern und zusätzlicher BHKW-Leistung optimierte er seine Anlage hin zu einem regenerativen Speicherkraftwerk, kurz RSK.
Dank der Gas- und Wärmespeicher ist die Stromerzeugung flexibel zur Deckung des Restbedarfes an Strom, wenn nicht ausreichend Wind- und Solarenergie erzeugt werden können. Gleichzeitig lässt sich der Wärmebedarf eines größeren Wärmenetzes absichern. Das RSK kann so viel entschwefeltes und entfeuchtetes Biogas speichern, wie die Anlage in 60 Stunden produziert. Die Bioenergie Gettorf liefert somit zuverlässig erneuerbaren Strom. Künftig will Martin Lass sein Anlagenkonzept um ein eigenes Inselstromnetz erweitern, um auch Ladesäulen in Gettorf mit 100 % erneuerbaren Strom zu betreiben.
Die Auszeichnung
"Das Kraftwerk hat Modellcharakter für Projekte in ganz Deutschland", sagte Marcus Hrach, Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (LEE SH), bei der Übergabe einer Urkunde. Moderne Biogasanlagen seien für die Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien unverzichtbar. „Sie stabilisieren die Netze, dank der Flexibilisierung der Stromerzeugung. Ebenso sorgen sie für erneuerbare Wärme und verringern die Abhängigkeit von anderen Energieträgern“, sagt Hrach.
Der Fachverband Biogas, Mitglied des LEE SH, zeichnet regelmäßig besonders visionäre Projekte aus und ehrt damit mutige Unternehmer. Das ausgezeichnete Projekt überzeuge mit Innovation und zeige, welche Potenziale in der Bioenergie steckten, so die Jury.