Der Biokraftstoff Ethanol wird in Deutschland bislang aus Getreide oder aus Zuckerrüben hergestellt. Diese Rohstoffe stehen jedoch in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Die Universität Hohenheim will deshalb ein Verfahren entwickeln, um Bioethanol aus cellulosehaltigen Reststoffenwie Stroh oder anderen Nichtnahrungsmitteln wie Biomüll oder Energiepflanzen aus Agroforstsystemen herzustellen.
Das war bislang schwierig. Denn Cellulose ist schwer aufzuschließen. Bisher musste der Rohstoff daher mit Dampf, Druck und der Zugabe von Enzymen vorbehandelt werden, um den Zucker aus den Pflanzen freizusetzen. Erst dann wurde die Hefe zugegeben, die den Zucker in Alkohol umwandelt. Dieses Batch-Verfahren ist umständlich und teuer.
Wissenschaftler am Fachgebiet Hefegenetik und Gärungstechnologie wollen daher ein kontinuierliches Verfahren ähnlich wie bei der Biogasproduktion entwickeln, das erheblich kostengünstiger sein soll. Dabei kommen genveränderte Hefen zum Einsatz, die die Enzyme selbst produzieren.