Für einen Kurswechsel in der Biogasförderung hat sich der Deutsche Jagdverband (DJV) ausgesprochen. In seiner Stellungnahme zum Koalitionsvertrag von Union und SPD mahnt der DJV eine Förderung alternativer Substrate für die Biogasproduktion an.
Derzeit testeten die Jäger mit Partnern Wildpflanzen für die Biogasproduktion. Die Ernte finde dabei außerhalb der Brut- und Setzzeit von Wildtieren statt; zudem könnten die Wildpflanzen ohne Pestizideinsatz mehrjährig angebaut werden. „Eine Energiewende auf Kosten der Artenvielfalt lehnen wir ab“, betonte DJV-Präsident Hartwig Fischer. Schon heute fänden Offenlandarten wie Feldlerche, Kiebitz, Rebhuhn oder Hase immer weniger Lebensraum, weil Raps und Mais das Landschaftsbild dominierten.
Dem DJV macht sich zudem dafür stark, ökologische Vorrangflächen künftig auch Wildpflanzen zur Energieerzeugung anbauen zu dürfen. Deren Ernte sei ökologisch verträglich. Lägen die Vorrangflächen in Maisfeldern, könnten die Stoppelflächen ab August als Jagdschneisen für Wildschweine genutzt werden, die vom Biogas-Boom besonders profitierten, so der DJV.