Im Quotenjahr 2023 produzierte die Branche gut 3,9 Mio. t Biokraftstoffe für den deutschen Markt; das entspricht rund 140 Petajoule und damit in etwa der Menge des Vorjahres. Das zeigt der jährliche Evaluations- und Erfahrungsbericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Die durchschnittliche Treibhausgaseinsparung dieser Biokraftstoffe konnte nochmals verbessert werden und betrug gegenüber fossilen Kraftstoffen 90 % (2022: 87 %). Mit den 2023 auf dem deutschen Biokraftstoffmarkt eingesetzten Biokraftstoffen konnten rund 12 Mio. t CO₂-Äquivalent vermieden werden (2022: 11,6 Mio. t).
60 % entfallen auf Biodiesel
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Den größten Anteil der insgesamt eingesetzten Biokraftstoffe stellte mit 60 % Biodiesel (FAME). 24 % aller Biokraftstoffe waren Bioethanol. HVO (hydrierte Pflanzenöle) hatten einen Anteil von 12 %.
Als Ausgangsstoff für die Herstellung der Biokraftstoffe kamen 60 % Abfälle und Reststoffe und 40 % angebaute Biomasse, hier vor allem Raps und Mais zum Einsatz.
Seit dem Jahr 2023 werden Biokraftstoffe aus Palmöl nicht mehr auf die Treibhausgasminderungsquote angerechnet. Diese Entscheidung folgt den Vorgaben der EU-Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (RED II).
52 % dieser Ausgangsstoffe stammten aus Europa, 34 % aus Asien (Vorjahr: 52 % Europa, 31 % Asien).
Rund 67 % der Biokraftstoffe wurden in Europa produziert, 27 % in Asien (2022: 80 % Europa, 13 % Asien).
Resümee der Branche
„Biokraftstoffe sind und bleiben damit die wichtigste Säule des Klimaschutzes im Straßenverkehr“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie.
Was Baumann positiv wertet: Zum ersten Mal wurden mehr Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen als aus Anbaubiomasse angerechnet. (2022: 54 % Anbaubiomasse sowie 46 % Abfälle und Reststoffe). Der Großteil der Biokraftstoffe wird nach wie vor in Europa produziert (2023: 67 % Europa, 27 % Asien; zum Vergleich 2022: 80 % Europa, 13 % Asien). Es bestehen für den Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie allerdings große Zweifel, dass fortschrittliche Biokraftstoffe aus Asien ausschließlich aus den dafür zulässigen Abfällen und Reststoffen gemäß Anhang IX Teil A der Richtlinie hergestellt worden sind.
„Die Bedeutung von fortschrittlichen Biokraftstoffen nimmt weiter zu, das zeigt der Bericht ganz deutlich“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie. „Deshalb muss unverzüglich sichergestellt werden, dass fortschrittliche Biokraftstoffe sauber zertifiziert und von deutschen Behörden überprüft werden.“ Dazu müsse die Politik dringend ein Zulassungsverfahren für Hersteller fortschrittlicher Biokraftstoffe auf der ganzen Welt beschließen, spätestens im Januar 2025. Baumann: „Deutsche Unternehmen brauchen Planungssicherheit für Investitionen in Erneuerbare Energien, die im Verkehr eingesetzt werden. Es ist fahrlässig und unverantwortlich, das so dringend notwendige Zulassungsverfahren in die Amtszeit einer neuen Bundesregierung zu verschieben.“